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Kriegskinder im Rheinland


Hermann Josef Deutschbein als Fünfjähriger im Mai 1945 auf dem Rohr einer zerschossenen Kannone

Ein persönliches Vorwort

In Deutschland wird als Kriegskind eine erwachsene Person bezeichnet, deren Kindheit durch den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Erlebnisse direkt oder indirekt geprägt wurde. Unter den auf unserer Homepage vorgestellten Persönlichkeiten sind deshalb eine Vielzahl solcher Kriegskinder zu finden, die zwischen den Jahren 1930 und 1945 geboren wurden. Zwar war niemand von diesen organisierter Vernichtung und somit zusätzlicher Lebensgefahr ausgesetzt, wie etwa die damals jüdischen Deutschen und sie waren auch zu jung um in Hitlers letztem Aufgebot noch an die Front geschickt zu werden, aber sie waren alt genug, um Hunger, Bombenangriffe, Verluste von Angehörigen, Trennungen, Flucht, Vertreibung und Todesangst zu erleben. Im totalitären Staat waren sie zudem der nationalsozialistischen Erziehung ausgesetzt, in den Nachkriegsjahren Entbehrungen und wirtschaftlicher Not, wie sich die nach 1960 in Deutschland Geborenen dieses kaum noch vorstellen können. In den Jahren nach dem Krieg befassten sich Psychologen in verhältnismäßig geringem Umfang damit, die „posttraumatischen Belastungen“ der Jahre von 1933 bis 1945 wieder heilen konnten, weder für die Kinder noch für die Erwachsenen jeder Zeit. Selbstheilung durch Ablenkung fand in umfangreichem Maße zunächst in der heilen und simplen Scheinwelt der Schlager und Heimatfilme statt und schließlich in der erfolgreichen Teilnahme am Wirtschaftswunder.

Nachfolgend geht es mir ausdrücklich nicht darum, das Schicksal der Kriegskinder als eine Art Opferkonkurrenz zu bewerten, mit der das Morden etwa an den Juden relativiert werden soll. Fest steht, dass die Deutschen nach ca. 14 Jahren und dem Scheitern von ca. 10 gewählten demokratischen Parlamenten in der Weimarer Republik den Populisten Adolf Hitler wählten, weil der einfache Lösungen für schwierige Aufgaben vorgab und man in diesem den starken Mann sah, der für Ordnung und Wohlstand sorgen konnte. Hitler riss jedoch 1933 alle Macht an sich und wurde zum „Führer“. Wer nicht für ihn war, der hatte in seinem Staat keine Existenzberechtigung. Ein Teil der Deutschen beteiligte sich aktiv am Funktionieren seines auf Terror aufgebauten Systems des SS-Staates, der Großteil der Deutschen fügte sich aus unterschiedlichen Ängsten dem System, Gegner wurden bis hin zur Vernichtet kaltgestellt. Kritik war lebensgefährlich. Das Judentum und andere Minderheiten machte Hitler schon vor seiner Wahl für alles Übel verantwortlich und sprach ihm jede Existenzberechtigung ab. Sein „Tausendjähriges Reich“ endete schließlich schon nach 12 Jahren mit Abermillionen von Opfern und einer in Trümmern liegenden Welt. Von Deutschland ausgehend wurde in verbrecherischer Weise millionenfach mordend gegen die Menschlichkeit verstoßen. Die Deutschen war dabei mehr oder weniger Täter und außer den Juden und den Nichtdeutschen waren die Deutschen selbst zugleich auch mehr oder weniger Opfer. Zu den Opfern der Nazidiktatur zählen auch die Kriegskinder.

Derzeit finden erneut „Führerpersönlichkeiten“ mit populistischen und nationalistischen Ideen auf den politischen Bühnen dieser Welt Zuhörer und Anhänger, was mir persönlich Sorgen bereitet. Gerade wir Deutschen sollten aus unserer Geschichte lernen und dürfen auch nicht schweigen, wo immer im Ansatz schon in dieser Welt die Fehler von damals sich zu wiederholen andeuten. Mir ist mit diesem Beitrag das bewusstere Erleben von Geschichte wichtig, was erfahrungsgemäß dann besser gelingt, wenn Beziehungen zu bekannten Personen, Orten und auch zu Dingen, zu denen durchaus auch Fahrzeugen gehören, geknüpft werden können. Die Technik jener Zeit, ganz gleich, ob es sich dabei um zivile oder militätische Technik handelt, darf nie außerhalb ihres geschichtlichen Gesamtzusammenhanges betrachtet werden. Dieses schulden wir respektvoll all den Menschen, die in jener Zeit Leid erfahren hatten.

Von Personen, Orten und Dingen ist auf unserer Homepage schon viel die Rede. Nachfolgend habe ich aus den bereits vorhandenen Geschichten die Abschnitte aus Kriegskindheiten in einer Übersicht zusammengetragen.

Swisttal, im Juli 2020

Hans Peter Schneider

Navigator zu den einzelnen Geschichten



Hans Adam Schmitz
Kriegskind in Worringen





Besuch im Studio Merten
wegen unserer Kriegskind-Geschichte
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Albert Breuer und Margarete Franken aus Brenig (PDFDatei)

Helmut Clasen, ehemals Köln, heute Kanada. Sein Stiefvater war aktiv im Widerstand gegen den NS-Staat

Hermann Josef Deutschbein aus Euskirchen-Euenheim

Walter Kronenberg aus Köln

Peter Krott aus Aachen-Walheim und seine Flucht nach Brenig

Hans Perscheid von Düren nach Bornheim und anschließend nach Wesseling

Arpad Schießl,
vertrieben aus Ungarn

Karl Schneiders Bombennacht in Bonn-Lengsdorf

Reinhard Scholtis,
vertrieben aus Danzig

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