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Besuch bei Wolfgang Kamradt im November 2012 Wolfgang Kamradt kenne ich vom Ansehen her fast so lange, wie ich das Unternehmen von Hans Perscheid kenne. Vielen anderen, die sich schon seit den 1970er Jahren ebenfalls in der hiesigen Motorradszene tummeln, wird es nicht viel anders ergehen. Hans Perscheid war in jenen Jahren einer der bekanntesten Motorradhändler der Region zwischen Köln, Lechenich, Euskirchen, Rheinbach und Bonn - und Wolfgang Kamradt galt als der "Meister und Chef" in Perscheids Werkstatt.
Dass Wolfgang Kamradt mit dem Motorrad auch im Gelände fahren kann, fiel mir erstmals sehr nachhaltig im Frühjahr 1977 während der Geländefahrt des MSC Porz in der Wahner Heide auf. Ich war als Zuschauer dort und da kam Wolfgang Kamradt richtig flott auf einer damals soeben auf dem Markt erschienenen Yamaha XT 500 daher. "Das ist gekonnt mit so einem schweren Motorrad!", dachte ich damals. Heute lacht Wolfgang Kamradt über meine Erinnerung: "Da war ich noch gut im Training" und berichtet, dass das die damalige Vorführmaschine von Perscheid war, und zwar eine jener 200 Maschinen die 1976 schon nach Deutschland gelangten und per Einzelabnahme zugelassen wurden. Als Mitglied des MSC Porz hatte Kamradt 1977 bei der Geländefahrt in der Wahner Heide eine Funktion als Streckenmarschall. Da musste er darauf achten, dass alle Teilnehmer auf dem richtigen Pfad blieben. Sein damaliger Chef Hans Perscheid hatte ihm die neue Großenduro für diesen Zweck überlassen. Am Montag danach musste sie aber wieder geputzt und strahlend im Betrieb stehen. "Das war ein tolles Motorrad!", schwärmt Wolfgang Kamradt heute noch. "Ich signalisierte dem Hans Perscheid, wenn die mal verkauft werden sollte, dann würde ich sie gerne nehmen". Etwa ein halbes Jahr später war es dann so weit. Bis zum Jahr 2001 legte Kamradt damit insgesamt mehr als 129.000 km zurück. Bei etwa einem Drittel war seine Frau Karoline als Sozia dabei. Heute steht die XT im Keller. Mit der Restaurierung hatte er schon vor einiger Zeit angefangen; die kam aber dann ins Stocken, weil er beruflich viel zu tun hatte.
"Ich bin jetzt 68 Jahre alt", erzählt er, während er mir sein Büro und seine saubere und modern ausgestattete Werkstatt zeigt. Beruflich will er in absehbarer Zeit kürzer treten, damit er für die Dinge, die ihm am Herzen liegen, wieder etwas mehr Zeit hat. So etwa für seine Frau, mit der er noch viel Gemeinsames unternehmen will. Und da gibt es auch noch den Kater Pitti, der mit richtigem Namen Peter Ustinov heißt; dazu muss man wissen, dass die beiden Kamradte ausgesprochene Katzenfreunde sind.
Viel Zeit will Wolfgang Kamradt schließlich aber für sein liebstes Hobby aufbringen, das Motorradfahren, und zwar gerne über weitere Strecken. Natürlich steht dann die Restaurierung der XT 500 als eines seiner vorrangigen Projekte auf dem Plan. Dass er etwas davon versteht, sieht man an seiner Moto Guzzi Airone aus dem Jahre 1952, mit der er seit Abschluss der Restaurierungs-arbeiten im Jahre 1995 schon mehr als 60.000 km zurücklegte, "ohne nennenswerte Probleme" und ohne dass man dieses dem inzwischen über 60 Jahre alten Motorrad ansieht. |
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Danke
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Rennmechaniker
bei Aktiver Geländesport |
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Der Weg zum Leistungsprüfstand Tourist Trophy |
Kontaktdaten
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Wolfgang
Kamradt Tel.
02236 2883 |
Swisttal, im Dezember 2012
Text: Hans Peter
Schneider
Fotos: Archiv Wolfgang Kamradt, Karl Schleuter und Hans
Peter Schneider