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Die Zeit nach Perscheid Als Hans Perscheid sich 1989 aus gesundheitlichen Gründen eine "Auszeit" gönnte, stand auch für Wolfgang Kamradt die Überlegung im Raum, womit er im Weiteren seinen Unterhalt verdienen wollte, schließlich war er 1989 gerade einmal 45 Jahre alt. Einige Kollegen aus der Belegschaft überlegten damals, Hans Perscheids Geschäft zu übernehmen und unter eigener Firmierung weiterzuführen. Wolfgang Kamradt hatte sich an diesen Überlegungen ernsthaft beteiligt. Im Endergebnis hatte man aus verschiedenen Gründen jedoch wieder Abstand davon genommen.
Kamradt und seine Frau Karoline entschieden sich schließlich, selbst ein Unternehmen zu gründen, in dem Wolfgang sein Fachwissen und Können aus dem Bereich der Kurbelwellen- und Zylinderbearbeitung von Motorradmotoren einbringen konnte. 1990 war die Werkstatt so weit mit speziellen Maschinen gerüstet, dass die beiden in der Lage waren, wirtschaftlich hochwertige und überzeugende Werkleistungen zu erbringen. Im Rahmen der Akquiseanstrengungen gelang es ihnen, mehrere gewerbliche Kunden seines ehemaligen Arbeitgebers Perscheid als Kunden zu gewinnen bzw. zu "übernehmen". Diese waren letztendlich froh, in den Kamradts Nachfolger gefunden zu haben; die qualitativ hochwertige Arbeit kannten sie ja schon von Perscheid.
Inzwischen hat sich Kamradts Maschinenpark weiterentwickelt, wie auch das Know-How und das Können. Mit höchster Präzision und Sorgfalt geht Wolfgang Kamradt ans Werk, ganz gleich, ob es sich bei der Kurbelwelle um die für einen Einzylinder- oder einen Sechszylinder-Motor handelt. Stark beschädigte oder fehlende Teile einer Kurbelwelle werden ggf. nachgefertigt. Der Zusammenbau erfolgt im Weiteren nicht ohne sorgfältige Qualitätsprüfungen der zu verbauenden Komponenten, insbesondere dann, wenn ein Subunternehmen das Härten von Teilen vorgenommen hatte, denn alle Präzision nutzt nichts, wenn das Material schon nach kurzer Zeit schlapp macht. Zu den Leistungen der Kamradts gehören außer den Kurbelwellenüberholung das Bohren und Schleifen von Motorrad-Zylindern und die Überholung von Zylinderköpfen.
In der Szene haben die Kamradts inzwischen über die Köln- Bonner Region hinaus einen guten Namen und mancher Spezialauftrag hat schon einen weiten Weg hinter sich, wenn er letztendlich in Kamradts Werkstatt landet. Mit 68 Jahren denkt er im Hinblick auf seinen Lebensplan heute hin und wieder ans Aufhören. |
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Einige Beispiele aus Kamradts Schaffen
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Wolfgang
Kamradt Tel.
02236 2883 |
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Swisttal, im Dezember 2012
Text: Hans Peter
Schneider
Fotos: Archiv Wolfgang Kamradt und Hans Peter Schneider