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Familien-Team Knübben




Ein prachtvolles Siegerfoto von 1974. Nach dem gekrönten Abschluss nach dem Rennen musste auch ein Foto der schnellen Fahrer zusammen mit ihren kompletten Teams gemacht werden. Wer damals beim Motocross ganz vorne mitfahren wollte, der brauchte auch die Unterstützung der Familie. Das war bei Konrad Knübben nicht anders als auch bei seinen Wettbewerbern. Zwischen den Kindern entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen, die wochenends im Fahrerlager gepflegt wurden und den freundschaftlichen Beziehungen zu Nachbarskindern zu Hause in nichts nachstanden

Teamsport auf mehreren Ebenen

Motocross und ganz besonders Motocross-Gespannsport ist ein Teamsport, der ohne die Unterstützung anderer nicht gelingen kann. Die Knübbens sind eine große Familie und die trug von Anbeginn an sehr zum erfolgreichen Abschneiden der Knübben-Fahrer bei. Das Wochenendleben zwischen März und November spielte sich regelmäßig im Fahrerlager einer Motocross-Veranstaltung ab. Jürgen Knübben: „Ich bin auf der Motocrossstrecke aufgewachsen.“ Damit war er aber nicht alleine: Seinen zwei jüngeren Brüdern und zwei Schwestern ging es da nicht anders. Seine Onkel Heinrich „Ohm Hein“ und Willi „Ohm Will“, die Brüder seines Vaters, waren schon Jahre vorher immer mit dabei, wenn sein Vater zum Rennen fuhr und er kannte es auch gar nicht anders, als dass seine Mutter Anneliese nach dem Rennen zu Hause seinem Vater dabei half, das Gespann wieder fit fürs Rennen am nächsten Wochenende zu bekommen. Das Gespann wurde regelmäßig so säuberlich geputzt und poliert, dass es „wie neu blinkte“. Schon als Kleinkind half Jürgen seiner Mutter selbstverständlich bei ihren Teameinsätzen und seine jüngeren Geschwister halfen ebenfalls mit, sobald sie alt genug dafür waren. Seine Onkel unterstützten seinen Vater, wo sie konnten. Heinrich Knübben: „Die Knübbens sind alle keine Kinder von Traurigkeit und dafür bei allen Veranstaltern im Westen Deutschlands, in Belgien und Holland bekannt. „Unser Vater war unser Werksfahrer“, berichtet Jürgen, „und die ganze große Familie hatte sich darauf eingestellt. Alles war wie selbstverständlich auf den Motocrosssport bezogen. Das galt für die Zeit die man überhaupt hatte als auch für das Geld, von dem der Sport mitunter viel verschlang. Wir alle kannten es gar nicht anders“.

Das nebenstehende Foto von Heinrich Knübben entstand im Dezember 2015. Er war zusammen mit seinem Bruder Konrad eine der tragenden Säulen zum Funktionieren des Gespann-Motocrosses bei den Knübbens. Von sich aus steckte er im Sinne des sportlichen Erfolges Zeit, Know-How, praktische Hilfe und Geld ins Team. Trotz seiner inzwischen 83 Jahre war er auch 2015 zusammen mit seinem Bruder Konrad bei jedem Motocross-Rennen im Westen Deutschlands als Zuschauer dabei. Wenn es um die Geschichten von früher geht, kann er sich laut seinem Neffen Jürgen „noch an fast jede Rennrunde seines Bruders erinnern“.






1965 in einem Fahrerlager. Jürgen Knübben hält sich als kleiner Junge am Lenker fest, während seine Mutter Anneliese auf dem Gespann seines Vaters sitzt


Laut Jürgen Knübben „das beste Foto der Geschichte auf dieser Homepage“. Auch 1989 unterstützte Anneliese Knübben († 2006) ihren Sohn bei seinen Renneinsätzen, so wie sie das Jahrzehnte lang bei ihrem Mann schon gemacht hatte. Sie war die gute Seele des Teams

Jürgens Geschwister Wilfried und Konrad junior halfen bei „Werksfahrer“ Konrad oder auch bei Jürgen im Boot als Beifahrer immer wieder einmal aus, wenn der Stammbeifahrer verhindert war. Jürgens Bruder Konrad junior nimmt seit Jahren selbst erfolgreich als Fahrer an Veteranen-Rennen mit Gespannen teil. Zusammen mit Daniel Groß im Boot errang er gar einmal den dritten Platz im Cup-Wettbewerb.


1991 war aus dem „Werksfahrer“ Konrad selbstverständlich der familiäre Helfer im Team Jürgen Knübben geworden, der hier gerade ein Wohnwagenfenster hochklappt

Es ist auch nicht verwunderlich, dass die Enkelgeneration von Konrad Knübben, hier derzeit André, sich inzwischen im Gespanncross engagiert. Dass die dabei mit Top-Technik aus einem Fahrwerk von WSP und einem Motor von Zabel antreten, ist ganz im Sinne der Familientradition, wenn dem Großvater Konrad 1960 schon ein Norton-Manx-Motor als Antrieb für sein Gespann gerade gut genug war.

Auch heute noch findet sich deshalb ein Teil der Familie Knübben jeden Sonntag zwischen März und November in den Fahrerlagern der Motocross-Veranstaltungen im Umkreis von 200 Kilometern um Mönchengladbach ein. Motocross ist insofern zum Zuhause der Familie Knübben geworden. Dort sie sie bekannt, werden verstanden und geachtet, dort sind ihre Freunde. Viel mehr braucht ein Ort nicht, um zu einem Zuhause zu werden.


Bei der Reise zum WM-Lauf nach Portugal gab es auch Momente zum Genießen der Landschaft und für entspannte Fotos


Konrad Knübben junior chauffierte oft den Transporter zum Rennen wie hier im Bild zum WM-Lauf 1990 nach Portugal



1989 im Fahrerlagen zwischen den Rennläufen in Schopfheim. Neben Jürgen legen auch seine Brüder Hand bei den Wartungsarbeiten am Gespann an


1990 Jürgens Geschwister Konrad und Anja posieren für ein Foto auf Jürgens Gespann. Konrad engagiert sich zudem als Mechaniker


Jürgens Ehefrau Petra und Jürgens Bruder Konrad beim Fahrerlagereinsatz an einem
regnerischen Renntag 1991 in Schopfheim


Fahrerlager zwischen den Rennläufen. Jürgen mit Bruder Konrad und Schwester Anja


Beim Warten auf die Fähre nach Finnland hatten Peter Schneider und Konrad Knübben Zeit für ein Kartenspiel


Konrad Knübben junior und Beifahrer Daniel Groß 2010 bei Motocross in Euenheim. Die beiden nehmen seit vielen Jahren erfolgreich am Veteranen-Motocross teil
Foto: Helmut Kloubert


... und sind dabei sehr erfolgreich. 2009 schlossen die beiden den Cup-Wettbewerb mit dem dritten Platz ab Foto: Axel Koenigsbeck


Konrad Knübben junior bzw. Konrad II im Dezember 2015


Das junge Team Knübben in der Enkelgeneration, beide sind Söhne von Konrad Knübbens Sohn Konrad: DAMCV-Meisterschaft an: Links Kai Knübben, der Mechaniker und rechts Andre Knübben
der Fahrer und frisch gebackene DAMCV-Meister

2015 war es dann so weit, da hatte Andre diese Meisterschaft gar gewonnen, zumeist mit Timo Lange als Beifahrer. Andre Knübben steht also davor, sein eigenes Kapitel zur Motocross-Geschichte der Familie Knübben zu schreiben.

Man muss nur einmal in Facebook den Namen Knübben eingeben und sollte sich anschließend nicht wundern, bei wie vielen der angezeigten Personen eine Beziehung zum Gespann-Motocross-Sport zu finden ist. Der Bestand des Namens Knübben in den Motocross- Fahrerlagern und in den Programmheften zu den Rennveranstaltungen wird also fortdauern.


Andre Knübben und Timo Lange bei einem Club-Training im März 2015 in Rheindahlen
Foto: Sammlung Andre Knübben

Andre tritt die Familientradition im Gespanncross bestmöglich an. Wie schon bei Großvater Konrad Knübben kommt nur hervorragendes Maschinenmateral in Frage. Um in der Meisterschaft vorne mitmischen zu können, ist dieses eine sehr wichtige Voraussetzung. Fahrerisch stimmten schon einmal die Gene. Mit der Übung, die für jede Art von Meistschaft bekanntlich erforderlich ist, kamen auch die Erfolge. 2014 schloss Andre Knübben mit seinem Vetter Pascal Knübben die DAMCV-Meisterschaft mit dem vierten Platz ab.


Gespanne der Enkelgeneration für die Saison 2016: Flammneues WSP-Fahrwerk mit
Zabel-Motor sind die technisch hervorragende Voraussetzung, um weiterhin vorweg fahren
zu können. Im Bild Konrad Knübben II im Gespräch mit Walter Netterscheid

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Swisttal, im Dezember 2015

Text: Hans Peter Schneider
Fotos: Archiv Knübben, Peter Schneider und Hans Peter Schneider

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