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Jürgen Knübben befasst sich heute beruflich mit den
großen Zweizylindermotoren von Norton und Yamaha

Spezialist für Yamaha XS 650 und
Norton Commando

Als Jürgen Knübben begann, sich um das Renngespann seines Vaters zu kümmern, da hatte er mit den prächtigen Norton Commando-Motoren zu tun, die heute als Inbegriff des britischen Twins gelten. Später verwendete sein Vater den Yamaha XS 650 Motor, mit dem Jürgen selbst in seine eigene motorsportliche Laufbahn als Fahrer startetet. Nach einem Intermezzo mit einem 1.000er Yamaha TR 1 Motor fuhr er ab 1986 dem Trend und Erfolgsrezept der Wettbewerber folgend mit einem großen Zweitakt-Einzylinder um die WM-Punkte. Auch heute noch dominieren leichte Einzylinder, vornehmlich mit großen Zweitaktmotoren das Renngeschehen.


Der Besucher in Jürgenn Knübbens reich wird zuerest von einem historischen Yamaha-Wasp-Gespann begrüßt, mit dem sowohl Jürgen Knübben als auch sein Vater Konrad einst erfolgreich Rennen fuhren. Im Hintergrund hinter Glas der Pokal, den Konrad Knübben 1974 für den Gewinn der Europameisterschaft erhielt

Aber was ist schon ein simpler schnöder Einzylinder-Zweitakter trotz aller Raketenschnelle an emotionalenn Momenten gegenüber einem Zweizylinder Viertakt-Motor zu bieten? In den 1970er Jahren waren die großen Viertakter beim Motocross-Besuch die Abwechslung und damit die Attraktion gegenüber dem damals schon zweitaktenden Einerlei der Soloklassen. Zudem erkannten viel Motocross-Besucher diese Motoren wegen ihrer zivilen Herkunft wieder und konnten deshalb zusätzliche Beziehungen entwickeln, weil sie etwa selbst einen Yamaha XS 650 in ihrem Straßenmotorrad fuhren oder gar eine zweizylindrige Engländerin von Norton, Triumph oder BSA. Natürlich entsprachen die Seitenwagen-Motocross eingesetzten Motoren von Yamaha, Norton- und Co. in vielfacher Hinsicht nicht mehr den Motoren der Zivilversionen, denn sie mussten beim Kampf um den Sieg ja auch mehr leisten. So wurden die Zylinder aufgebohrt und dickere Kolben eingebaut, längere Hübe durch anderen Kurbelwellen (Toni Breuer unvergessen) eingerichtet und Nockenwellen mit schnelleren Steuerzeiten verwenden. Die Zylinderköpfe wurden im Sinne der Strömungslehre optimiert und das Getriebe mit anderen Übersetzungen und stärkerem Zahnradmaterial ausgerüstet. Und trotzdem: Wer am nächsten Wochenende ober auf dem Treppchen stehen sollte musste in einer Saison immer wieder den Motor ausbauen, ihn demontieren, die Bestandteile kontrollieren und Teile aus unterschiedlichen Gründen austauschen. Im Team Knüben war der Jürgen dafür in der Regel zuständig. Es ist also kein Wunder, wenn Jürgen Knübben diese Motoren auch heute noch kennt, wie seine Westentasche: Montieren kann er diese selbst mit verbundenen Augen perfekt. Übung macht eben den Meister.

Yamaha XS 650 und mehr noch die Norton Commando sind heute in der Motorrad-Classik-Szene etwas besonderes: Das Flair der „guten alten Zeit“ auch wenn es diese nie gab - verbreiten beide souverän und eindrucksvoll zugleich. Dabei gilt die XS 650 immer noch als das englischste je in Japan gebaute Motorrad, bei der man gegenüber den britischen Vorbildern nicht mit Ölflecken unter dem Motor rechnen muss und die die zudem die modernere und standfestere Technik bietet.

Jürgen Knübben verfügt heute über ein außerordentlich großes Lager von neuen und gebrauchten Teilen für die Commando und die XS 650 und bietet sie zum Verkauf an. Aber nicht nur das: Wer will kann auch ein solches fertig restauriert bei ihm erwerben, entweder originalgetreu oder mit edlen Teilen ganz nach den Wünschen der Kunden tüv-gerecht getunt. Das Unternehmen betreibt Jürgen Knübben zusammen mit seinem Kooperationspartner Gerd Geruschke unter dem Label
Cycle Salvage“


Yamaha XS 650 als Restaurationsobjekt. Nach der Fertigstellung ist sie besser als neu und getunt. Der Deckel der Lichtmaschine weist auf Knübbens Tuning und den Hubzapfenversatz von 277 Grad hin

Die meisten Tuningmöglichkeiten bietet zweifellos der XS 650 Motor. Hierzu gibt es – wer es will - Hubraumerweiterungen bis zu 1.000 ccm zudem kann mit verschiedenen Nockenwellen die Leistung und der Motorcharakter individuell verändert werden. Der Einbau moderner Zündanlagen erleichtert zudem den Wartungsaufwand für die Motoren.
Als Besonderheit, mit der Knübben aufwartet, gilt allerdings der Hubzapfernversatz um 277 Grad beim XS 650-Motor. Wie seine englischen Vorbilder, ist der XS-Motor als Paralleltwin konstruiert. Das heißt, dass beide Kolben gleichzeitig auf und ab stampfen, jedoch immer nur einer der Motoren abwechselnd mit jeder Motorumdrehung einen Zündfunken erhält. Dieses synchrone Auf und Ab der Massen bewirkt, den Umstand, dass die Vibrationen der XS 650 stets deutlich spürbar sind, wie bei den englischen Vorbildern. Man könnte diese auch als „Charakter“ bezeichnen. Problematisch ist bei derartigen Motoren stets die Motorentlüftung, die mit jedem Auf und Ab große ozillierende Luftmassen bewältigen muss. Dank des Kurbelwellenversatzes auf 277 Grad wird einerseits dieser Luftmasse der hohe Druck genommen, weil sie sich nun mehr verteilt und der Motor nimmt den Laufcharakter eines V2-Motors an, wie wir das heute noch von dem moderneren Yamaha TDM 900-Motor her kennen. Insgesamt verzeichnet der Motor damit einen Zuwachs an Drehmoment und Laufkultur. Keineswegs leidet die Standfestigkeit des Motors darunter. Mehrere Kunden haben bereits viele tausend problemlose Kilometer damit zurückgelegt. Zudem hat sich diese Technik auch bereits im Renneinsatz bewährt: So fuhren 2013 damit Rolf Bremer/Dominik Niemand einen beachtlichen 3. Platz in der Rennserie um den Seitenwagen Veteranen-Cub ein. Im Weiteren beteiligte sich der Solofahrer Jürgen Lange mit dem von Knüben umgebauten 277 Grad-Motor am Straßenrennsport und gewann damit sogar den DHM-Lauf auf der Dahlemer Binz. Auch Jürgen Knübben selbst, der es nicht so ganz bleiben lassen kann, fährt mit seinem altbewährten Schmiermax hin und wieder auf der Crosspiste mit flotten Runden einen ganzen Tank leer. Sein Gespann wird dabei stets von seinem 277 Grad XS-Motor angetrieben. Technische Probleme oder gar Ausfälle waren noch keine zu beklagen und werden von Jürgen Knübben auch nicht erwartet.

In und um Mönchengladbach hat sich sogar eine kleine aber feine Fan-Gemeinde rund um Knübbens 277 Grad-Motoren entwickelt, die bisher in der Gründung eines Clubs am 10.10.2014 gipfelte.
Mehr dazu unter www.the-twins-mg.de

Wer also Freude an einer Norton Commando oder an einer Yamaha XS 650 hat, sei es, um sie wieder flott zu bekommen oder sei es, um den Motor potent zu veredeln, der sollte in jedem Fall einmal Kontakt mmit Jürgen Knübben aufnehmen.

Tagsüber ist er unter der Rufnummer 02162 561071 in seiner Werkstatt erreichbar.








Hier restauriert Jürgen Knübben eine Norton Commando




Im Spätsommer 2014 wurde in Mönchengladbach der Club „The Twins“ gegründet, in dem sich Fahrer zweizylindiger Motorräder sehr gerne bei Jürgen Knübben treffen


blitzblanke, aufgeräumte Werkstatt


Die alten Zweizylinder gibt es auch mit optimierten Fahrwerkskomponenten


Blick in eines der vielen Ersatzteillager


Baustelle im August 2015: Yamaha XS 650 mit den vom Kunden gewünschten Veränderungen


Offene Ansautrichter lassen sich bei Erstzulassungen aus den 1980er Jahren auch heute noch über den TÜV bringen, weil die Vorschriften damals noch nicht so streng waren


Der restaurierte Motor wurde mit der hubzapfenversetzten Kurbelwelle ausgestattet und erstrahlt schon in neuem Glanz


Eine echte Oldtimerlampe tut hier Dienst, wenngleich die Innereien mit H4 Licht dem aktuellen Stand der Technik entsprechen ...


.. und im alten Tachogehäuse steckt ein moderner Bordcomputer mit analogem Drehzahlmesser


Parallel-Baustelle auf einer weiteren Hebebühne




Kontaktdaten
für alle, die sich insbesondere für die Twins
Yamaha XS 650
und
Norton Commando interessieren




Jürgen Knübben
Peel 31 b
41179 Mönchengladbach

Tel. 02161 561071
mail.: knuebben@web.de

www.the-twins-mg.de

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Swisttal, im Dezember 2015

Text: Hans Peter Schneider
Fotos: Hans Peter Schneider

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