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Karl Schleuter -
einige Erzählungen aus seinem Leben als Pressefotograf


Karl Schleuter hatte schon zum legendären Wilhelm Herz, dem Vater des links abgebildeten Heinz Herz,
gute freundschaftliche Beziehungen. Heinz Herz begab sich mit einer Rekordmaschinen-Replika in die
Spuren seinen Vaters

Weltrekordfahrt mit Herz

Heinz Herz ist der Sohn des legendären Wilhelm Herz. Schon seit Jahrzehnten besteht eine Freundschaft zwischen Heinz und Karl Schleuter. Als die beiden sich 2005 trafen, sprach Herz davon, dass er sich auf die historischen Spuren seines Vaters begeben habe. Er wollte in Bonneville - Salt Flats – Salt Lake City - auf dem Salzsee am historischen Ort einmal nachempfinden, was sein Vater fünf Jahrzehnte zuvor bei seiner Rekordfahrt erlebt haben könnte. Dazu gehörte auch, mit einem Nachbau des damaligen Rekordmotorrads, die selbe Strecke auf dem Salzsee zu fahren, wenn auch ohne jegliche Rekord-Ambitionen. Schleuter war von der Idee dieses Vorhabens angetan und bat Herz, gerne dabei sein zu dürfen.


1969 portraitierte Schleuter Wilhelm Herz, der nach seinen weltmeisterlichen Erfolgen noch jahrzehntelang alle wichtigen Motorrad-Rennveranstaltungen auf dem Hockenheim-Ring leitete. Zum guten Ton gehörte noch bis in die 1970er Jahre hinein, dass der Renneiter von motorsportlichen Großveranstaltungen einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte trug

Danach nahm das Vorhaben unerwartete Ausmaße an, als Schleuter kurze Zeit später am Hockenheimring Rudi Kunz traf, der seinerseits etwa 40 Jahre zuvor mit einer Kreidler auf demselben Salzsee drei Höchstgeschwindigkeits-Weltrekorde für die kleinen Hubraumklassen aufgestellt hatte. Schleuter sagte zu Kunz: „Dort, wo Du einstmals deine Weltrekorde aufstelltest, dort fahre ich in zwei Jahren hin“. Kunz schaute nur einen Moment nachdenklich und erwiderte: „Dorthin fährst du nicht! Dorthin fahren wir gemeinsam!“
Kunz gehörte damals einem Kreis von Kreidler-Freunden an, die sich jährlich in der Adventszeit zu einem gemeinsamen Essen in Stuttgart trafen. Denen erzählte Kunz von seinen Plänen. Am Ende besann sich dieser Freundeskreis, darunter die damaligen Kreidler-Werksteam-Techniker, Rennleiter Jochen Block, Chefmechaniker Hermann Gekeler. Weil dieser Freundeskreis sich in dem Jahr schon seit genau dreißig Jahren regelmäßig traf, beschloss man unisono, aus eben diesem Anlass komplett an dieser Fahrt teilzunehmen.


Wilhelm Herz 1992 bei seinem 80. Geburtstag

Gesagt getan: Auf Heinz Herz Ursprungsidee hin machte sich schließlich im November 2006 eine vielköpfige Schar von Deutschland aus auf den Weg nach Utah, mietete sich dort zwei Kleinbusse, nahm sich Zimmer in der Nähe des Salzsees und verinnerlichte die alten Zeiten nochmals so gut, wie sie nacherlebt werden konnten. Heinz Herz fuhr tatsächlich mit einem Nachbau der Rekordmaschine über die Piste jenes Salzsees, quasi in den Spuren, die einst seinem Vater Wilhelm großen Ruhm einbrachten.


Rudolf Kunz 1966 als Kreidler- Werksfahrer

Im Weiteren hatte die Gruppe geplant, bei dieser Gelegenheit gemeinsam noch viele Sehenswürdigkeiten in Amerika zu besuchen. Jedoch endete die Tour schließlich dramatisch, weil Rudi Kunz dabei einen Schlaganfall erlitt, von dem er sich nicht mehr erholte. Am 30.09.2007 starb er im Alter von nur 68 Jahren. Karl Schleuter verlor mit Rudi Kunz einen langjährigen Freund, den er auch oft in seinem Haus in Florida besucht hatte und in dem er hin und wieder wohnen durfte.


1956 hatte der schon mehrfache Motorradweltmeister mit NSU- Motorrädern auf dem Bonneville Salzsee in mehreren Klassen neue absoluten Geschwindigkeitsweltrekord für jenseits der 300 km/h-Marke aufgestellt


1966 Wilhelm Herz im "fliegenden Liegestuhl Baumm IV. Bei dieser aerodynamisch idealen Konstruktion von Gustav Adolf Baumm (1920-1955) liegt der Fahrer mit den Füßen voraus hinter dem Motor in der verkleideten Maschine. Die Konstruktion wurde vornehmlich für Hubräume bis 125 ccm verwendet


Fahrerlager auf dem Salzsee


Kurz vor dem Re-Start 2006


Heinz Herz in Fahrt auf dem Salzsee


Prominente Begleitung aus dem einstigen Kreidler-Werksteam. V. l.n.r.: Karl Schleuter, Werksfahrer Rudolf Kunz, Chefmechaniker Hermann Gekeler, Rennleiter Jochen Block und Rennmechaniker Helmut Kurt


Schleuter machte nicht nur Fotos, er packte auch
mit an

Heinz Herz betreibt heute eine eine sehr empfehlenswerte Homepage über das "Leben und Wirken der außerordentlichen Motorsportlegende Wilhelm Herz" eben seinen Vater.



Den Link zur Herz-Hompage ...

Für diejenigen, die nicht nur im Internet lesen wollen, gibt es seit 2012 im Handel ein von Herz Herz zum 100-jährigen Geburtstag seines Vaters herausgegebenes Buch mit noch mehr Informationen und Fotos in bester Qualität.



... und mehr Informationen zum Buch gibt es beim Klicken auf eines der nebenstehenden Bilder

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Fotos: Karl Schleuter ©

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