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Rückschau 2024


Besichtigungshöhepunkt der Tour war das Heinrich-Böll-Haus in Kreuzau-Langenbroich

Sonntag, den 26. Mai 2024
Mopedtour nach Nideggen

Das Wetter an dem Sonntag war wieder einmal ideal: trocken und nicht zu heiß. Außer mir erschienen Volker und Ralf auf echten 50ern mit kleinen Nummernschildern bzw. auf Kreidler Florett-Mokicks. Die übrigen vier Teilnehmer erklärten sich mit ihrem Erscheinen damit einverstanden sich auf eine Tour mit dem Mopedtempo 40 km/h einzulassen.


Rolf aus Kreuzau bereicherte die Tour mit einer Kreidler Florett und leistete damit unseren Clubmitglied Volker aus Roisdorf Gesellschaft, der ebenfalls die Tour mit einem Florett-Mokick aufnahm

Doch noch Kulturprogramm

Vom ursprünglich vorgesehenen Besuch des Burgenmuseums auf Burg Nideggen hatte ich abgesehen, weil die Räumlichkeiten dort knapp bemessen sind und mit Helm und weiteren Utensilien in der Hand der Platzbedarf doch erheblich ist.


Unser Freund Kalle war der Held des Tages

Aber unser Freund Kalle schlug vor, weil wir ja schon ohnehin in seiner Gegend unterwegs seien, böte es sich doch an, einen Besuch im Heinrich-Böll-Haus in Kreuzau-Langenbroich vorzunehmen, das nicht weit von Nideggen entfernt sei. Ein Freund von ihm sei dort der Hausmeister. Heinrich Böll habe dort zusammen mit Alexander Solchenizin nach dessen Ausreise aus der Sowjetunion „Schnaps gesoffen“. Ich stimmte ihm zu, unter der Voraussetzung, dass er ab Berg die Führung der Gruppe übernehme.

Über viele kleine Sträßchen kamen wir schließlich in Berg an und Kalle übernahm die Führung. Über viele kleine uns bis dahin unbekannte Sträßchen kamen wir schließlich in Langenbroich an.

Das Heinrich-Böll-Haus war ein ehemaliger Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert. Der Literatur-Nobelpreisträger Heinrich-Böll hatte den Hof bereits in den 1960er Jahren als „Ferienhaus“ erworben. Zusammen mit seiner Frau Annemarie zog er sich gerne hierhin zurück, „um die notwendige Ruhe für die Arbeit an seinen Romanen“ zu finden. 1972 gab es eine polizeiliche Hausdurchsuchung, weil zuvor die Springer-Presse vermutet hatte, dass dort gesuchte RAF-Mitglieder Unterschlupf gefunden hätten. Diese Vermutung bewahrheitete sich jedoch nicht. Im Februar 1974 nahm er dort als Gast den russischen Dichter und Schriftsteller Alexander Solschenizyn nach seiner Ausbürgerung aus der Sowjetunion auf.
In diesem Haus verstarb Heinrich Böll nach langer Krankheit1985 und wurde anschließend auf dem Friedhof in Bornheim-Merten begraben. Seine Frau Annemarie lebte als Witwe noch bis zu ihrem Tod im Jahr 2004 in diesem Haus.
Das Haus gelangte danach in das Eigentum der Stadt Düren, die über einen Verein mit dem Haus eine vorübergehende Bleibe für in ihren Heimatländern verfolgte Schriftsteller, Komponisten und bildende Künstler anbietet. Zu diesem Zweck befinden sich insgesamt 5 Wohnungen in der Hofanlage. Das ehemalige Wohnhaus der Bölls befindet sich indessen noch in dem Zustand, von 2004, wie es zuletzt von der Böll-Witwe genutzt wurde.


Kunst im Garten des Böll-Hauses


Links die Hofseite des Gästehauses vom Garten aus betrachtet


Rechts mit Efeu bewachsen das Wohnhaus der Bölls

Wir durften uns in den Außenanlagen des Objektes bewegen und die hier gezeigten Fotos machen. Auch ein kurzer Blick in Innere des Böll-Wohnhauses war uns gestattet: Hier war in der Tat die Zeit stehen geblieben und man konnte meinen, die Bölls seien nur eben mal aus dem Haus. Der Lebensstil war äußerst bescheiden und überall, wo Platz war, fanden sich Regale die prall voll mit Büchern standen. Wir alle zeigten uns von diesem Ort mit Demut beeindruckt.


Der Gästehauskomplex von der äußeren Gartenseite her betrachtet


Essen und Rast hatten wir uns nach so viel Kultur und Kurven verdient

Nach dieser unverhofften Kultureinlage führte der Weg nach Niedeggen, wo wir auf dem Burgplatz unsere Mittagsrast einlegten.
Abschließend fuhren wir über Heimbach, Mechernich, das Veybachtal und Kirchheim wieder in Richtung Vorgebirge,, wo gegen 16:00 Uhr und nach etwa 140 Kilometern die Tour endete

Dank

Mir selbst hatte die Tour sehr gut gefallen, was nicht zuletzt auch an den Mitfahrern lag, bei denen ich mich hierfür herzlich bedanke.

Ein besonderes Dankeschön gilt unserem Freund Kalle


Kurz vor dem Start in Heimerzheim


Ankunft vor dem Böll-Haus


Oldtimer geparkt zwischen Youngtimer und Retro


Die 100er Adler unseres Freundes Hans zu erleben ist in jeder Hinsicht schön. Helmuts TDR 125 gehört von ihrem Alter her auch schon zu den Oldtimern


Gartenhaus und Schwimmbad waren der einzige Luxus, den die Bölls sich gönnten


Kalles Freund (Mitte) ermöglichte uns die Ansichten. Er selbst hatte aber auch schon einmal mit einer Honda CB 750 an einer unserer Ausfahrten teilgenommen


Worte des Abschieds


Selbstbedienung im Burghof in Nideggen

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Die nächsten Clubtermine

Swisttal, im Mai 2024

Text Hans Peter Schneider, Fotos: Kalle Dick und Hans Peter Schneider

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