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Sonntag,
11.06.2017 Erstmals starteten wir in Buschhoven an der dort seit diesem Jahr zu findenden neuen Tankstelle an der B56. Unsere Freunde Willi und Maria aus Wesseling waren eigens mit Ihrem historischen Mercedes erschienen, um uns abfahren zu sehen. Als einziger Mitahrer erschien Hans mit seiner wunderbar restaurierten Heinkel Perle aus dem Jahr 1955. Er hatte den Mut, trotz angesagten 33°C, 1,6 PS und „nur“ Zweiganggetriebe, sich mit mir auf den Weg zum Nürburgring zu machen. Meine optisch unrestaurierte Zündapp C50 Super (Schrebergarten-Mokick) von 1975 war mit ihren drei handgeschalteten Gängen und 2,9 PS zweifellos besser für die vorgesehene Berg- und Taltour aufgestellt. Dafür brachte Hans einen von mir nicht erreichbaren Gewichtsvorteil mit.
Etwa zeitgleich trafen sich an der Tankstelle in Heimerzheim unsere Freunde aus Hürtgenwald zum Mitfahren. Leider war denen entgangen, dass wir uns ja in Buschhoven treffen wollten. Umgewöhnen ist bekanntlich immer schwieriger als neu lernen. Die Freunde warteten noch bis etwa 10:30 Uhr und starteten mit mehr als 200 km ihre eigene Tour an Schloss Bürresheim, vorbei zur Abtei Maria Laach.
So kam es eben, dass nur Hans und ich sich auf den Weg zum Nürburgring machten. Wir waren ein starkes Team und die kleine Perle schnurrte unbeirrt die Eifelberge hinauf. Die Landschaftsansichten unterwegs waren bestens und zudem gab es auf den kleinen Sträßchen reichlich Schräglagen zu fahren. Jammelshofen ließen wir in Kaltenborn links liegen. Stattdessen erklommen wir mit unseren Mopeds die Landstraße zur Hohen Acht hinauf. Unter den Blicken zahlreicher Passanten fuhren wir an den beliebten Nordschleife-Zuschauerpunkten Brünnchen und Pflanzgarten vorbei zum historischen Fahrerlager des Nürburgrings. Dieses hatte man 2011 restauriert und in den Zustand der Ringeröffnung des Jahres 1927 versetzt: Viel Wellblech und emaillierte Blechschilder mit den Nummern der Boxen entsprachen dem zustand von vor 90 Jahren. Zudem alte Zapfstellen für Motoröl und Benzin. Wir hätten uns jedoch gewünscht, dass man mehr von den modernen Utensilien weggelassen hätte. Das lange Stehen ohne den Fahrtwind schnell schweißtreibend. So nahmen wir bald schon das, was von der ehemaligen Südschleife als heutige Landstraße noch übrig ist, unter unsere Räder. Hans konnte es nicht sein lassen und war bei dieser Gelegenheit mit seiner Heinkel Perle rekordverdächtig mit 43 km/h unterwegs. Nachdem wir uns in Müllenbach für die Weiterfahrt erfrischt und gestärkt hatten, begaben wir uns auf den Rückweg weiterhin über kleine gewundene Sträßchen und genossen außer unseren schnurrenden Mopeds die herrliche Eifellandschaft. Dabei verschafften die Mopeds ausreichend viel Fahrtwind, dass die 30°C Lufttemperatur durchaus zum Aushalten waren. In Kirchsahr stärkten wir uns in einem Lokal an einem schattigen Sitzplatz mit Kaffee und Kuchen. Nachdem wir gegen 17:00 Uhr auch noch das letzte Wegstück zurückgelegt hatten, waren es 129 km bergige Eifelkilometer, die wir bei der Tour hinter uns gelassen hatten. |
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Swisttal, im Juni 2017
Text und Fotos: Hans Peter Schneider