Die Meisterkurse bei den OMK-Rennen |
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Wechsel zu OMK-Rennserien Vorweg nochmals etwas Verbands-Kunde Ab 1979 wollten Netterscheid/Overkamp in dieser OMK Liga spielen. Dieses war jedoch nicht über ihren dem DAMCV angeschlossenen Club in Roggendorf möglich. Der OMK angeschlossenen Motorsportclubs waren über den DMV oder den ADAC organisiert. Also standen beim Jahreswechsel zu 1979 für Walter Netterscheid und Hubert Overkamp zunächst der Wechsel vom Roggendorfer Club zum MSC Euenheim an. Für die nationalen Seitenwagen hatte die OMK in jenen Jahren eine Nord- und eine Süd-Gruppe ausgeschrieben, deren besten Teams am Jahresende zur Ermittlung des Deutschen OMK-Meisters gegeneinander fuhren.
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Technische Probleme in der
Anfangszeit Das letzte Rennen im Jahr war in jener Zeit traditionell in Euskirchen-Dom Esch, und zwar jeweils etwa in der Mitte des Monats Oktober. Zwar war das kein Meisterschaftslauf mehr aber stets ein schöner Saisonausklang vor dem Winter, zu dem sich gerne viele gute Fahrer aus nah und fern einfanden. Dort trafen im Oktober 1979 Netterscheid/Overkamp nach ihrem technisch bedingt missratenen Endlauf erneut auf Pokalsieger Reiner Schittenhelm und seinen Beifahrer Rohrbacher. Diese hatten schon zu dem Rennen einen Yamaha-Motor in einem neuen Wasp-Fahrwerk von Zabel gesteckt. Netterscheid/Overkamps Ziel für das Dom Escher Rennen war, eben diesen Pokalsieger zu schlagen. Beim ersten von den beiden Rennen hatten die beiden Buschhovener auch einen hervorragenden Start und führten das Feld schon einige Runden lang an, bis sich ein kapitaler Getriebschaden einstellte, bei dem ein beschädigtes Zahnrad von Innen sogar ein klaffendes Loch in das Getriebegehäuse geschlagen hatte und das Getriebeöl auslief. Netterscheid/Overkamp hatten darauf hin den Tag schon abgeschrieben. Doch dann erschien im Fahrerlager Freund Günter Euskirchen, der beim DAMCV selbst Gespann Moto-Cross fuhr und ein hervorragender Monteur und ein noch besserer Improvisator war. Dieser meinte nach einer kurzen Begutachtung des Schadens: „Das ist alles kein Problem!“ Und schon griff er zum Werkzeug und ersetzte durch die von Netterscheid mitgeführten Ersatzteile zunächst die beschädigten Getrieberäder und Wellen. Ersatz für das durchschlagene Getriebegehäuse stand jedoch nicht zur Verfügung. So nahm Euskirchen kurzerhand das Dichtmittel Hylomar setzte damit das herausgebrochene Stück Getriebegehäuse wieder ein. Um ganz sicher zu gehen, wurde anschließend jedoch kein Getriebeöl mehr eingefüllt. Euskirchen nahm stattdessen Fließfett und meinte dazu hoffnungsfroh: „Die 30 Minuten Rennen hält das Getreibe auch mit dem Fett stand!“
Im zweiten Lauf übernahmen Netterscheid/Overkamp mit dem provisorisch reparierten Getriebe vom Start weg die Führung und bauten diese noch aus, bis sich Beifahrer Hubert Overkamp an dem großen Sprunghügel bei der Landung den Bruch eines Fußknochens zuzog. Damit war zwar das Rennen für die beiden nun endgültig vorbei und sie waren auch frustriert, trösten konnten sie sich jedoch damit, dass sie dem Meister Schittenhelm noch vor der Winterpause zeigen konnten, „wo denn der Hammer hing“.
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Verbreitete Motorentechnik um 1980 Frustrationstolerenz gehört zum Sport
Netterscheid/Overkamp hielten durch und fuhren immer mehr auf der Erfolgsspur. Als sie ab 1981 auch um den bei den Zuschauern sehr beliebten Internationalen OMK-Pokal zusammen mit vielen aus dem Ausland stammenden Spitzenteams fuhren, belegten Sie am Jahresende einen sehr beachtlichen fünften Platz. In der Deutschen Meisterschaft erreichten Sie 1981 den vierten Platz. |
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Overkamp steigt als Beifahrer aus Beim
Gespann-Moto-Cross muss der Beifahrer sowohl den höchsten
körperlichen Einsatz bringen als auch liegt bei ihm das
Verletzungsrisiko am höchsten.
Im Team betätigte sich Hubert Overkamp fortan als Mechaniker und Helfer. Und wenn Walter Netterscheid Wochentags zwischen den Rennen nach Feierabend am Gespann seine „Hausaufgaben“ machte, dann war Hubert Overkamp regelmäßig dabei, beim Putzen, Inspizieren, Pflegen und Reparieren des Gespanns. Zum Glück wohnten ja beide im selben Dorf, nur wenige Straßenzüge voneinander entfernt.
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Erste Weltmeisterschaftsteilnahme 1982 Der neue Mann im Boot war ab 1982 Erich Mies aus Freilingen in der Eifel. Der hatte zuvor einige Rennen im Boot von Weltmeister Reinhard Böhler geturnt, jedoch ohne dabei glücklich zu werden. Die Möglichkeit, mit Walter Netterscheid zu fahren, kam ihm da zum Wechesln wie gelegen. Netterscheid und Mies fanden schnell und gut zusammen. „Der Erich hatte eine Bärenkondition, die fast nicht zu verbrauchen war“, erinnert sich Walter Netterscheid.
Für 1982 hatte sich die beiden mit der Teilnahme an der Weltmeisterschaft viel vorgenommen. Aber im Grunde war das nichts anderes, als dass beide konsequent ihre motorsportliche Laufbahn weiter ausbauten. Der dritte Platz in der Deutschen Meisteschaft für Netterscheid/ Overkamp 1981 schafften die formalen Voraussetzungen für die WM-Teilnahme in 1982. Im März 1982 berichtete der General Anzeiger über die Weltmeisterschaftspläne des Buschhovener Gespanns. Mehr Inzwischen war es für Netterscheid zur Selbstverständlichkeit geworden, sich jährlich ein neues aktuelles Gespann zuzulegen: „Wer ganz vorne mitfahren wollte, kam um einen solchen Einsatz nicht herum“, war seine schon früh gewonnene Erkenntnis. Wie im Vorjahr hatte das Gespann einen englischen Wasp-Rahmen und den auf 1.000 ccm erweiterten Yamaha XS 650 Motor. Gegenüber dem Norton-Motor war der Yamaha-Motor um Welten besser, sowohl was die Leistungsentwicklung anbelangte als auch die Zuverlässigkeit. Worüber Walter Netterscheid hin und wieder aber schon nachdachte war das hohe Gewicht des Gespanns von etwa 240 kg, an dem der Motor einen gehörigen Anteil hatte. Mit dem hohen Gewicht erklärte sich Netterscheid das untersteuernde schwerfällige Fahrverhalten dieses Gespanns. Aber seine Konkurrenten mühten sich mit gleichartig schwerfälligen Gespannen ab. Im Herbst des Jahres 1983 hatte Erich Mies schon kundgetan, dass er etwas kleiner treten und Moto-Cross nur noch als Solofahrer betreiben wolle. So musste sich Walter Netterscheid erneut nach einem Beifahrer umschauen. Günter Euskirchen war wegen seiner Motorenkenntnisse und nicht zuletzt auch wegen seines sichbar hohen Gewichtes in der Szene ein bekannter Mann, der sich seinerseits auch bestens dort auskannte. „Wenn du mal einen neuen Beifahrer brauchen solltest, dann halte dir den Hoorman warm! Falls du den fragen solltest, dann fährt der mit dir“, hatte Euskirchen schon vorher geraten. Nach dem abschließenden Saisonrennen Mitte Oktober in Dom Esch Knüpfte Günter Euskirchen sodann den Kontakte zu Ralf Hoormann mit dem Netterscheid später in der Deutschen Meisterschaft so sehr erfolgreich sein sollte. |
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