Stunde Null und Berufsstart in die junge Bundesrepublik Schon im Frühjahr 1945 ging es mit dem Schulunterricht weiter. „Weil uns bis dahin infolge der zunehmenden Unterrichtsausfälle in den beiden letzten Kriegsjahren etwa ein ganzen Jahr Unterricht fehlte, musste dieses schließlich nachgeholt werden“. Hermann besuchte deshalb bis zum Frühjahr 1950 die Volksschule und im Anschluss die Handelsschule. Danach trat er eine Verwaltungsausbildung bei den Stadtwerken Euskirchen an. Seine Berufung bis ans Lebensende sah er in dieser Tätigkeit jedoch nicht. So bewarb er sich 1958 für den Vollzugsdienst jeweils bei der Polizei, beim damaligen Bundesgrenzschutz und bei der neu gegründeten Bundeswehr. Am Ende hatte er die Auswahl Bundesgrenzschutz oder Bundeswehr. Er entschied sich damals für die Bundeswehr, weil er dort mehr Möglichkeiten sah, in der Nähe von Euskirchen bleiben zu können. |
Euskirchen, altes Rathaus. Foto: Wikipedia |
Luftrettungssanitäter bei der Bundeswehr So
trat er am 01.07.1958 seinen Dienst bei der Luftwaffe in
Delmenhorst an und schlug den Weg der Feldwebellaufbahn ein, in
dessen Rahmen er eine Sanitätsausbildung genoss, der sich
schließlich noch eine Fortbildung zum Luftretter anschloss.
Seinerzeit hatte der Kreis Bergheim die Vereinbarung mit der
Bundeswehr, dass diese den Rettungsdienst in einem Teil des
Kreisgebietes sicherstellen musste, und zwar sowohl mit
Rettungsfahrzeugen auf dem Boden als auch in der Luftrettung.
Heute wird die Luftrettung in Deutschland indessen zu einem
Großteil vom ADAC sichergestellt. In den 1960er Jahren
steckte die Luftrettung noch in den Pionierschuhen bzw. erfolgte
nach „alter Art“ wie Hermann erklärte.
Luftrettung galt ausschließlich für Unfallopfer. An
Hubschraubereinsätzen nach einem Herzinfarkt oder einem
Schlaganfall dachte damals noch niemand ernsthaft.
Anfang der 1970er Jahre wurde als Luftrettungshubschrauber der alte Skyamor Hubschrauber durch den moderneren amerikanischen Bell UH1d ersetzt. „Das war ein Fortschritt: Der Innenraum war deutlich größer, sodass nunmehr zwei Patienten innen liegend transportiert werden konnten, was auch deren Versorgung während des Fluges ermöglichte“.
Privat heiratete Hermann im September 1960 seine liebste Anita, mit der er im Jahre 2020 die Diamant- Hochzeit feiern kann. Aber auch der Sport und der Umgang mit Sportlern machen Hermann Freude. So ist es nicht verwunderlich, dass er bei der Bundeswehr auch noch eine Fortbildung zum Sporttrainer macht und und im Weiteren für die Fitness seiner Kameraden sorgte. Parallel zum Einsatz bei der Bundeswehr engagierte sich Hermann im Club und mit dem Club im Bereich Motorradsport. |
Den Hubschrauber Bristol 171 Sycamore wurde von der Bundeswehr bis 1969 eingesetzt, u.a. als Rettungshubschrauber. Hierin fand Deutschbein für Jahre seinen Arbeitsplatz als Luftrettungssanitäter. Zwei Patienten konnten hiermit in außen befindlichen Boxen transportiert werden Foto: Wikipedia
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Text: Hans Peter
Schneider
Fotos: Sofern nicht in der Bildunterschrift angegeben,
aus der Sammlung Deutschbein und Hans Peter Schneider