Individuelles Motorrad wird gebaut
Bei der Suche nach einem für ihn geeigneten Motorrad kam
Clasen zu einem erschütternden Ergebnis: In ganz Kanada gab
es kein einziges gutes Motorrad, das nach seiner Einschätzung
den Strapazen der Sixdays länger als zwei Tage standgehalten
hätte. Als "Erster OSSA-Händler" kam für
Clasen nur eine OSSA 250 in Frage. Die OSSA 4 speed pioneer, die
Clasen als serienmäßige Geländesportmaschine seit
1969 schon in seinem Verkaufsprogramm hatte, würde es nicht
schaffen, da war er sich sicher. Schon bei einfachen kurzen
Geländefahrten gab es mit diesem Motorrad zu viele technisch
bedingte Ausfälle. Im war da schon klar, dass er mit den
Vorbereitungen des Motorrads noch sehr viel Arbeit haben würde.
1970 erschienen neue OSSA-Modelle. Zum
Verkaufen erhielt er mehrere der neuen OSSA Pioneer 5 Speed
Geländemaschine und dem Motocross-Modell OSSA Stiletto. Mit
beiden Modellen nahm er selbst an zahlreichen Wettbewerben teil.
Dabei stellte er schließlich fest, dass die Basis der
Stiletto besser war als die der Pioneer. Einige Lösungen an
der Pioneer aber dennoch sehr gut zu gebrauchen waren. Aus diesem
Grund entschied er sich, von jedem der beiden Modelle je die
besten Bestandteile zu nehmen und diese in eigener Kombination zu
seiner ganz persönlichen "OSSA ISDT" zu
kombinieren. Clasen: „Man nehme eine OSSA Pioneer und eine
OSSA Stiletto (MX Modell), nehme alles auseinander, modifiziere,
säge, schweiße, lackiere und aus zwei mache eins. Es
wurde eine Trick OSSA 250 in weißer Stiletto-Ausführung.
Nach etlichen Monaten Umänderungen und Testfahrten war das
Ergebnis schon ziemlich gut und nach dem Winter 1970-71 war sie
fertig und ich konnte mit dem Testen beginnen“.
Nachfolgend
zitiere ich Helmut Clasens durchweg in seinem möglichst
unverfälschten sprachlich wunderbaren Original. Ich habe
seine Ausführungen aus diversen Forenbeiträgen
zusammengetragen, transkribiert und lediglich mit einigen
Zwischenüberschriften versehen.
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Werbeanzeige
für die OSSA Stiletto. Dabei handelte es sich
Motocross-Version der 250er Ossa. Sie bildete die Basis für
Helmut Clasens sehr individuelles ISDT-Motorrad
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Qualifikation
mit Handicaps
Die 1971er Saison begann und von der ersten
Veranstaltung an konnte ich praktisch jede Veranstaltung
gewinnen. Von unseren 6-Stunden MX bis zu Mehrtages Enduros, die
OSSA lief wie der VW Käfer.
Ein blöder Sturz im
Frühjahr bei einer Testfahrt brach mir das rechte
Schlüsselbein.
Zwei Wochen später hatten wir schon
Mai und die BERKSHIRE 2 DAYs stand in Massachussetts USA
an. Während der Fahrerbesprechung sah ich einen Fahrer
den ich zu kennen glaubte und auch der Fahrer beobachtete mich
mehrmals. Nach der Besprechung ging ich zu ihm rüber und
sagte zu ihm, dass ich glaube ihn zu kennen. „Ja“,
sagte er, „glaube ich auch.“ Ich: „Ich bin
original von Deutschland, jetzt in Canada“. Er: „Ich
bin original von Schweden, jetzt in USA“. Ich: „Habe
in Deutschland Geländesport betrieben“. Er: „Ich
auch, … öfter in „Rund um Onkel Toms Hütte“
(Grins). Ich: „Oh, Schei …, du bist der auf der
Husky, der mich jedes Jahr in der 175er Klasse in dem
Schei...-Sand versägt hat?“ Er: „Ja. Sand und
Schweden passen gut zusammen“. Es war Lars Larson. Bei
dieser 2 Tage Fahrt gewann er unsere 250er Klasse mal wieder und
ich machte zwar Gold wurde aber nur Dritter. Allerdings war
ich doch gehandicapt wegen dem nur zwei Wochen alten
Schlüsselbeinbruch, welcher noch höllisch weh tat und
an jeder Kontrollstelle von meiner Frau mit zwei Aspirin betäubt
werden musste.
Aber diese Veranstaltung war für uns
Canadier der Qualifikationslauf für die ISDT auf der Isle of
Man im September und da muss man halt auf die Augen beißen
und mit den Zähnen rollen.
Bershire
1971. Keine Schonung für Fahrer und Maschine
Dazu noch eine kleine Seiten-Story. Während
einer der Sonderprüfungen über 5 km am 2.Tag ging es
über eine sogenannte POWERLINE bergauf und bergab. Ich
fliege über die Bergkuppe und sehe das Ziel Banner unten im
Tal und übersehe eine 45 Grad im Weg liegende Wasserraste.
Es gibt einen Schlag in den Lenker,ein Schmerz zuckt durch meinen
Rechten Arm in meine Schulter und bricht mir das kaum verheilte
Schlüsselbein schon wieder. Ich konnte die OSSA zum
Stehen bringen und stand für etliche Sekunden am Wegrand und
war nicht in der Lage mich zu bewegen. Erst nach einer unendlich
scheinenden Zeit, als ich wieder aus den Augen sehen konnte, ließ
ich die OSSA im Leerlauf den Berg runter ins Ziel rollen. Dort
konnte man absolut nicht verstehen, dass ein Fahrer in Sichtweite
des Zieles so einfach ohne jeden Grund stehen bleibt und ein
Päuschen macht. Erst als die meine Tränen sahen und
ich ihnen stotternd sagte was „kaputt“ war, fielen
die beinahe um. Schon gleich schrie eine Frau nach dem Sanitöter
und Ambulanz … Mensch, ...die 20 Kilometer bis zum Ziel
schaffen wir doch wohl noch. Die Ecke rum ist der letzte
Checkpoint und meine Frau steht da. Eine doppelte Ration
Aspirin (ja das nennt man Doping) und ich schaffte es bis zum
Ziel. Na ja,ich qualifizierte mich und musste deshalb bis zum
Ende weitermachen. Wieso WEITERMACHEN???? Das ist ne ganz
andere Geschichte … aber ich konnte mich für die im
September 1971 stattfindende ISDT auf der Isle of Man
qualifizieren.
Der Rest des Jahres verlief einwandfrei.
Kein einziger technischer Ausfall. Einen Monat bevor wir nach
England flogen wurde die Ossa noch mal gründlich überholt
und dann in eine Holzkiste verpackt.“
Helmut
Clasen verfolgt Ray Boasman bei einem sechsstündigen
Motocross-Rennen. "Ein guter OSSA-Test für die
bevorstehenden Sixdays". Die Unterschiede der beiden
Motorräder sind bei genauem Hinsehen erkennbar. Boasman
fährt die OSSA Pioneer
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Siegreiche
Zieleinfahrt bei einem über sechs Stunden
gehenden Langstrecken-Motocross-Rennen, wie sie vor über
40 Jahren in Kanada und den USA beliebt waren. "Der Ray
hatte mich sechs Stunden gejagt, bis ich ihm ein paar Runden
vor Schluss doch noch davon fahren konnte"
Die
Teilnahme an der Zweitagesfahrt in Berkshire gehörte mit
zur Qualifikation für die Teilnahme an den Sixdays.
Gleichzeitig wurde die "Weiße Ossa" getestet
Berkshire
1971; voller Einsatz vor des zwei Wochen zuvor zugezogenen
Schlüsselbeinbruch Schlüsselbeinbruchs
Bei
der Qualifikation in Berkshire startete auch Clasens späteres
Teammitglied Ray Boasman, hier rechts im Bild auf einer OSSA
Pioneer, links mit der Startnummer 336 Helmut Clasen. Die beiden
erkundeten mit weiteren Teammitgliedern das Nachtleben der Isle
of Man
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Von
London bis Douglas
Unser Silber
Vasenteam bestand aus vier OSSA 250. Alle waren in meiner
Werkstatt vorbereitet worden, aber aus Kostengründen wurden
keine Kopien meiner weißen OSSA gemacht, denn es hätte
ja jeder zwei OSSAs kaufen und umbauen müssen. So wurden
drei Standard OSSA Pioneer lediglich auf das Feinste vorbereitet.
Kanada, irgendwie
voller Erwartungen, wachte auf und schickte 11 Fahrer zur ISDT.
Ein Air Canada-Jumbo
wurde gemietet und wir verkauften so viele Tickets an England
Besucher, sodass wir Fahrer, die Betreuer, die 11 Motorräder
nebst Werkzeug, Ausrüstung und Ersatzteilen fast kostenlos
fliegen konnten.
Eine Woche vorher
trafen sich alle am Flughafen Toronto. Bikes und Gepäck
wurden in die Container verladen und flogen mit uns im selben
Flugzeug. Und los ging es. Landung auf Londons Heathrow Flughafen
und Papierkrieg gingen ok. Während unser Manager das
erledigte, fuhr ich mit einem zweiten Mann in London rein, um
einen entsprechend großen LKW zu mieten, der unsere 11
Kisten und anderes Gepäck befördern konnte. Da ich zu
der Zeit im Team der einzige Kanadier mit internationalem
Führerschein war (damals noch nötig), ging die
Vermietung natürlich über meinen Namen. Eine Kaution
von 500 Pfund musste hinterlegt werden und ab ging es zum
Flughafen. Dort
wurde alles verladen und außerer mir als Fahrer fuhren noch
unsere Fahrer Jim Kelly und Ray Boasman im Führerhaus mit
mir. Alle anderen Fahrer und Betreuer hatten Miet-Autos.
Mittlerweile war es Abend geworden und wir fuhren in die
Dunkelheit hinein. Wir verloren mit dem großen Lastwagen
schnell den Anschluss zu unseren Teammitgliedern in den so viel
schnelleren Leih-Autos und mussten uns mit dem womöglich
auch noch überladenen LKW selbst zurechtfinden. Aber
großes Problem: Rechtslenkung und Linksverkehr. Und wir
mitten in London am Hide Park, von wo wir die Autobahn M1 nach
Liverpool finden sollten. Nach mehreren Runden um den Park und
immer noch kein Hinweis Schild zu sehen, fragten wir einen Taxi
Fahrer. Der sagte: „follow me" und weg war er. Also
noch ne Runde um den Park, bei der mir mein Beifahrer Jim, der
links am Fenster saß, mir immer sagte, wie weit wir noch
mit der Karosse von den Lichtmasten entfernt waren. Schließlich
erblickten wir dann aber doch noch das Hinweisschild auf die M1
das vorher von einem parkenden LKW verdeckt war. Endlich auf der
M1 und dann alle paar Kilometer ein "ROUNDABOUT"
(Kreisverkehr) und wir natürlich machten Rechtsabbieger und
standen in einem Abstand von wenigen Zentimetern plötzlich
einem anderem LKW gegenüber. Da unser LKW Londoner
Kennzeichen führte, bekamen wir von den anderen Fahrern böse
Worte zugerufen und Finger gezeigt. Danach hatte Jim die
Aufgabe, mir immer zu sagen "LINKS abbiegen!“ und
„Abstand vom Bordstein halten!“ denn wir hatten schon
etliche Blumen vom Rondell auf dem Gewissen.
Dann tagheller Himmel
und unsere Karte zeigte keine Großstadt an. Hmmm? Dann
auf einmal Feuerwehr und jede Menge Polizei. Was war geschehen?
Es war der bekannte und berüchtigte Massen-Auto-Unfall im
Nebel bei dem über 70 Fahrzeuge zusammengestoßen waren
und viele brannten. Dieser Unfall hatte den Stau verursacht, in
dem wir nun festhingen. Autos wurden durch den Mittelgraben auf
die andere Fahrbahn Seite umgeleitet, LKWs und Busse sollten laut
Polizei warten. Aber wir sind doch Geländefahrer. Wir können
das. Auf dem Standstreifen ein paar Meter zurückgesetzt und
dann mit Karacho im Winkel von 45 Grad durch den Graben bevor die
Polizei reagieren konnte - und wir waren weg. Ein Hinterrad
Schmutzfänger aus Gummi fehlte später. Na ja … .
Morgens gegen 02:00
Uhr kamen wir im Hafen Liverpool an, von wo aus wir die Fähre
durch die Irische See bis zur Insel Man nehmen wollten. Noch so
früh am Morgen standen wir auch prima als erste vor der
Verladerampe. Und es war saukalt. Wir schlossen die Türen ab
und machten einen Hafenrundgang im Dauerlauf,um warm zu werden.
Und da drüben ist eine Polizei Wache. Wir rein, lecker warm
und großes Hallo als wir den Schupos erzählten das wir
rüber auf die Insel wollten. Die wussten, was dort
veranstaltet wurde. „Na Jungs, seit ihr Visitors?“
Wir: „Nee, wir fahren mit.“ „Wo sind denn eure
Bikes?“ „Die 11 Bikes sind im LKW, drüben an
der Fährenrampe.“ … Und dann gings los. Zwei
Schupos rennen raus, wie die Wilden. Wir hinterher. „Was
ist denn los?“ Schupos: „Seit ihr wahnsinnig, im
Hafen einen LKW ohne Bewachung stehen zu lassen, der ist weg.“
Au Backe … „Aber nee, da steht er noch und alles ist
noch hinten drin.“ Unter Kopfschütteln, dass wir
Kanadier so naiv sein können, zogen die Cops ab zur warmen
Wache und wir standen im Kalten am Hafen. Rein ins Auto und Motor
und Heizung an. Aber
verdammt eng ist es hier drin. Irgendwie sind wir eingeduselt und
wachten erst wieder auf, als wir Getöse um uns herum hörten.
Raus und gucken: Jede Menge LKWs und Autos, die alle mit der
Fähre rüber wollten, standen nun schön hinter uns.
Ha, wir sind die ersten auf dem Schiff.
Und da kommt die
Fähre und legt an und ein Matrose springt an Land, guckt
sich unseren LKW an und sagt: Der ist garantiert zu hoch und
passt nicht auf die Fähre. Es wird gemessen und er hat
tatsächlich Überhöhe. „Was tun?“,
fragen wir und der Matrose sagt: „Ihr müsst mit einem
Frachter am anderen Hafenende zur Insel rüber. Und dann ging
es wieder los. Erinnert Ihr Euch, dass wir die ersten in der
Schlange sind - und nun irgendwie rückwärts da raus
müssen, aber wie? Das war eine Stunde mit Autos ein paar
Zentimeter zurücksetzen und dann wir eine 25 Punkt-Kehre auf
einer Fläche so groß wie eine Garage. Und die Fähre
musste schon lange wieder unterwegs sein. Mensch die Aufregung
und viele böse Worte und böse Finger. Sind alle
Engländer so nervös? Schließlich rüber
zum Container Hafen und dann die nächste Hürde. Die im
Frachtbüro sagen uns: „Erst in ein paar Tagen und ne
anständige Summe Geld auf den Tisch!“ Wir: „Geht
nicht! Wir müssen auf die Insel mit den Bikes wegen der
Veranstaltung usw. ...“ Die vom Frachtbüro:
„Wellllllll, … fuer mehr Geld könnten wir
vielleicht nen Platz auf nem Frachter morgen früh finden,
...“ Mehr Geld? 500 Pfund in London schon die Kaution
und nun ...??? Jim Kelly, ein gebürtiger Ire, läuuft
zur Hafen-Bank und kommt tatsächlich mit einem Credit-Brief
über viel Geld zurück. „What the heck, ...how
...“ Jim murmelt was von sein Haus verbürgt
... Papierkrieg für den Frachter bezahlt, LKW auf dem
Frachter verladen und wir zurück zur Fähre für
unsere eigene Überfahrt, denn die Zeit bis zur Überfahrt
des Frachters wollen wir nicht abwarten. Fähre ist lange
weg. Na ja, da wir nun viel Geld haben und es ist ja nicht unser
Haus welches futsch geht, kaufen wir (JIM) Tickets für das
nächste Luftkissen-Boot und - jeaaaaa, das macht Spaß.
Wir haben sogar noch die Fähre überholt und kommen als
erste Kanadier in Douglas an. Damit hatten wir das Recht uns in
unserem Hotel an der Strandpromenade die schönsten Zimmer
unter den Nagel zu reißen.
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Auf
der in der Irischen See gelegenen Isle of Man spielt
Motorradsport seit über 100 Jahren eine regelmäßig
eine Rolle Foto: Wikipedia
Seit
1907 berühmt berüchtigte
Tourist Trophy auf der Isle of Man. Joey Dunlop zwischen
Kate´s Cottage und Creg ny Baa. 1971 fanden dort außerdem
die ISDT statt, die Helmut Clasen in seiner neuen Heimat
besonderen Ruhm einbrachten Foto:
Wikipedia
Bis
zur Insel Man musste die Irische See durchkreuzt werden. Für
einen LKW musste zuerst ein passendes Schiff gefunden werden. Das
Foto entstand 1965, als dort ebenfalls die Sixdays stattfanden
Foto: Walter Kronenberg
Ansichtskarte
des Hafens von Douglas, Hauptstadt der Insel
|
Neue Zylinderköpfe per
Privat-Jet
Nach und nach trudeln auch unsere anderen
Kanadier mit ihren Leihfahrzeugen und Gepäck ein und wir
Besichtigen die uns zugestellte Garage, in der wir unsere Bikes
zusammenbauen können. Ziemlich klein für 11 Motorräder,
aber wenn das Wetter auf unserer Seite ist, werden einige im
Freien arbeiten müssen. Und nun beginnt die Wartezeit auf
den Frachter mit unserem LKW. Bis dahin können (müssen)
wir uns die Zeit vertreiben.
Erst besuchen wir mal Freunde aus anderen
Nationen und dabei finden wir die spanischen National-Fahrer und
deren Teammanager (ein Neffe oder so vom OSSA Fabrik Eigentümer).
Ein gutes Verhältnis beginnt, als der hört, dass wir,
das Kanadische Silbervasen-Team alle auf OSSA fahren. Wir
beobachten die Spanier, die ihre OSSAs zusammenbauen und sehen,
dass die auf ihren Standard-Zylindern überdimensionale
Zylinderköpfe montiert haben. Aha, die haben also auch mit
Überhitzung im oberen Bereich zu tun. Ich spreche mit dem
Manager und der sagt, dass der Pilzkopf das Klingeln der
Überhitzung verhindert und nun beginnt die große
Bettelei: „Habt ihr zufällig noch vier Pilzköpfe
für uns Kanadier im Reisegepäck? Biiiiiittttteeeee.“
Er: „Nein, haben wir nicht.“ Ich sage ihm, was ich
alles an der Ossa gemacht habe und er zeigt sich interessiert:
Zylinderkopfmodifizierungen mit drei Kerzenlöchern. Er lässt
sich genau erklären wo die drei Löcher im Kopf sitzen …
und sagt: „OK, wir müssen einen schnellen Flug nach
Barcelona machen um einige vergessene Teile zu holen, wir bringen
vier extra Pilze mit.
Die fliegen am selben Tag noch mit einem
Privat-Jet ins Werk und haben Tatsächlich am nächsten
Nachmittag für uns vier Pilzköpfe und siehe da, nicht
nur unsere Pilze haben drei Löcher sondern auch denen ihre
Pilze hatten über Nacht zwei zusätzliche Löcher
verbohrt. Wozu drei Löcher? Die OSSAs hatten damals nicht
die besten Bremsen. Ich hatte zur Verbesserung der Bremsleistung
ins hintere Loch des Zylinderkopfes ein Dekrompressionsventil mit
Hebel am Lenker montiert. Damit konnte man besonders auf
schmierigem Boden bei den Bergabfahrten die Bremswirkung
dosieren. In den beiden vorderen Löchern hatte ich Kerzen
mit mit zwei verschiedenen Brennwerten montiert. Eine zum
Kaltstarten Morgens früh und die andere für den
Fahrbetrieb. Motoplat hatte für Zweizylinder-Motoren eine
Zündspule mit zwei Zündkabeln, welche ich mit je einem
Schalter versehen, verbaut hatte. Die OSSA Fabrik hatte aber
keine Doppel-Zündspule für die spanisczhe
Nationalmannschaft dabei und es fehlte auch die Zeit für
langwierige Umrüstmaßnahmen. Die begnügten sich
deshalb damit, einfach den Kerzenstecker umzustecken, was auch
problemlos funktionierte.
Wir waren alle ganz schön happy.
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Zusammenkunft
und Gruppenfoto mit den alten Freunden aus Porz. Dazu hat Helmut
Clasen sogar seine "Weiße OSSA" mit ins Bild
gefahren Foto: Walter
Kronenberg
Fahrzeugabnahme
und Versiegelung aller wichtigen Bauteile, wie Motor, Rahmen,
Gabel, Räder und Schwinge mit einer speziellen Farbe. Im
Hintergrund Blick auf die Irische See Foto:
Walter Kronenberg
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Gefährliches
Nachtleben auf der Insel
Abends beschlossen
wir drei, die wir im LKW gefahren waren, mit einem der Leihautos
ins Casino zu fahren, um uns mal das Innere von Douglas, der
Hauptstadt der Insel, anzusehen. Wir gondeln so die Promenade
entlang, als plötzlich RAY schreit: „Helmut stop the
car!“ Ray war ein aus England eingewanderter Kanadier, war
deshalb wohl auch eine wahrer Gentleman und hatte zudem
Bärenkräfte. Ich stoppe also und Ray springt aus dem
Auto und rennt über die Straße zum Kai wo zwei Männer
auf eine Frau einschlagen. Jim und ich starren gebannt rüber
und sehen, wie Ray die zwei Männer beherzt mit ein paar
Treffern auf die Seite schleudert, damit die von der Frau
ablassen. Da geht dieses Weib jedoch hin und schlägt den Ray
mit ihrem Regenschirm über den Kopf. Ray will mit ihr
sprechen und da kommt von hinten einer der zuvor weg-gestoßenen
Männer und will Ray mit einer Flasche über den Schädel
schlagen. Jim und ich schreien: „RAY, watch out!“ Ray
kann sich noch soeben ducken, bekommt die Hand und den Arm des
Mannes zu fassen und schlägt den Arm mit soviel Kraft gegen
das eiserne Ufer-Geländer, dass wir bis zu unserem Auto das
Splittern von Knochen und den Schrei des Angreifers hören
können. Sekunden später springt Ray in unser Auto, ich
gebe Gas und wir verschwinden um die Ecke, finden wenig später
das Tanz-Casino und haben schließlich noch einen schönen
Abend. Ray, schon immer unser Sorgenkind, müssen wir jedoch
ermahnen, sich aus anderer Leute Probleme herauszuhalten, denn er
ist Team Fahrer und wir wollen ihn nicht verlieren. Er gelobt
sich zu benehmen.
Am nächsten
Morgen erscheint unser Frachter samt LKW und wir sind besonders
happy, denn die Tage vergehen schnell und wir haben bis zur
Technischen Abnahme noch viel Arbeit. Tagsüber wird
geschraubt aber abends müssen wir mangels Licht aufhören.
Deshalb beschließen wir, mit dem kompletten Team uns das
Innere der Insel anzusehen, besonders den großen und
berühmt berüchtigten internationalen
Straßen-Rennkurs. Also nehmen wir den LKW. Bei mir vorne
im Führerheus sitzen noch Jim und Ray (LKW Brigade) und der
Rest der Kanadier sitzt hinten Stauraum der Ladefläche. Und
dann geht es los. Eine Runde über den Kurs, aber die hinten
im Stauraum können nichts sehen und werden nur in jeder
Kurve, da alles auf dem Boden sitzt, durchgeschüttelt,
obwohl ich mir als Fahrer größte Mühe gebe, sanft
durch die Kurven zu fahren. Also beschließen wir, an den
meisten an der Strecke befindlichen Pubs bzw. den typischen
englischen Kneipen eine Pause zu machen und uns die vielen
Rennbilder an den Wänden anzusehen. Dazu wird jeweils ein
Dart Game (Wurfpfeil-Spiel) gespielt, wobei der Verlierer immer
die Bierrunde bezahlen musste. Als Fahrer des LKW trinke ich nur
Limo und bin nicht so direkt an den Spielen beteiligt. Und so
spielten wir uns von Kneipe zu Kneipe bis uns ein Schild sagte,
dass da im Tal eine besonders alte schöne Pub sei. Also
rechts herum ins Tal und da sehen wir auch schon ein wirklich
schönes Haus und alt mit weit ausladendem Balkon und noch
ein Parkplatz zwischen den anderen Autos. Rein in die Lücke
– aber war da nicht ein kleines kratzendes Geräusch?
Ja vielleicht, aber jetzt zunächst einmal alle Mann raus aus
dem LKW und rein in den Pub. Von zwei älteren Damen, wurden
wir herzlich willkommen geheißen und erfuhren sodann, dass
diese die Eigentümerinnen des Pubs waren. Und los geht es
mit dem Dart Game und dem Biertrinken. Ich sitze neben der
Tür, sehe mir das Spiel an und nippe immer wieder an meiner
Limo.
Ray hatte schon
vorher etliche Spiele verloren und war auch nicht mehr wirklich
sicher auf seinen Beinen. Jetzt ist er wieder dran mit dem Dart
Game: Er nimmt alle drei Pfeile als Bündel und schmeißt
die mit vollster Wucht in Richtung Zielscheibe. Er hatte wohl
nicht so gut gezielt. Ein Klirren und ein Aufschrei hinter der
Theke. Eine der alten Damen kommt hinter der Theke hervor, wo sie
sich wohl wenige Sekunden zuvor noch gebückt hatte und als
sie sich sodann herumdreht, sieht jeder, dass sie einen der
Pfeile bis zum Anschlag in ihrem Allerwertesten sitzen hat .Erst
ist alles mucksmäuschenstill und angespannt im Pub, dann
fängt die andere alte Dame an zu lachen und sogleich brüllt
das ganze Lokal los. Ray geht rüber und zieht den Pfeil mit
einem Ruck raus aus dem Allerwertesten, ein erneuter Aufschrei
und dann hat die zunächst vom Pfeil getroffene und nun
befreite Dame plötzlich einen Baseball.Schläger in der
Hand. Ich ganz smart als erster raus um den LKW schon in
Fluchtrichtung zu drehen. Rein in den LKW, starten,
Rückwärtsgang rein, will raus aus der Parklücke
und da gibt es einen gewaltigen Krach im überhängenden
Dach des LKWs. Offenbar hänge ich mit dem LKW fest. Ich gebe
mehr Gas und komme endlich frei, wende schnell auf dem Parkplatz
und da kommen unsere Leute auch schon. Hinten Klappe auf und
alles mit Hechtsprung in die dunkle Öffnung, Klappe zu und
Gaaaas. Hoffentlich sind auch alle drin, denke ich, sonst Gnade
Dir … . Wir haben es am Ende geschafft, wohlbehalten in
unserem Hotel anzukommen. Später am Abend berichtet mir
einer unserer Leute, der schon draußen vor dem Pub war und
mein Wendemanöver beobachtet hatte: Als wir vollbeladen beim
Pub ankamen haben wir unter dem überhängendem Balkon
geparkt. Da war der LKW wegen des Gewichtes der Ladung noch etwas
in den Federn und es gab nur ein leichtes Kratzen mit dem
LKW-Dach am Balkon. Als alle ausgestiegen waren, ging der LKW um
einige Zentimeter in die Höhe und klemmte sich am Balkon
fest. Als ich nun alleine im LKW rückwärts herausfuhr,
nahm ich etliche Teile des Balkons mit. Schei... . Da es schon
Dunkel war, hoffen wir das niemand das Kennzeichen lesen konnte.
Bei der nachfolgenden allgemeinen Besprechung gelangten wir zu
der Einsicht: Wir müssen mehr vorsichtig sein.
|
Typische
Ansicht eines englischen Pubs
Bei
den Vintage-Enduro-Veranstaltungen geht es heute weniger
gefährlich zu als am Vorabend der ISDT 1971. Das Foto
entstand in Ormstown 2011
Bub
auf der Isle of Man
Englischer
Truck Foto: Frankfurter
neue Presse
|
ISDT 1971 – Teilnahmebericht des
Silbervasenteams
Die
Motorrad-Montagearbeiten können rechtzeitig beendet werden,
die Testfahrten sehen gut aus, Papiere und Technische Abnahme
sind ebenfalls problemlos und dann stehen die Bikes auch schon im
Park Fermé.
Start erster
Tag Kanadische Fahrer-Besprechung am Vorabend sagte:
„Unbedingt dran denken, dass hier LINKS-Verkehr ist. Ich
mache mir eine Klebefolie „LINKS FAHREN“, um die
hinter mein vorderes Nummernschild zu kleben.
Und da hat
es am ersten Fahrtag schon mein Vasenteam-Mitglied Murray
Dochstaeder erwischt. Um einem Taxi auszuweichen reagiert er zur
falschen Seite, schlägt gegen ein Brückengeländer,
wird darüber geschleudert, stürzt nach unten und knallt
auf die Uferfelsen, einen Meter vom Wasser entfernt:
Oberschenkel-Bruch und aus. Damit ist unser Vasenteam schon
geplatzt. Jetzt geht es nur noch ums „Überleben“
der restlichen Fahrer. Auch andere Nationen-Fahrer haben Unfälle
und wer in einen Unfall verwickelt wird oder ein Ticket (Anzeige
der Polizei nach Straßenverkehsvergehen) bekommt, ist nach
FIM-Gesetzen raus aus der ISDT.
Meine OSSA läuft
sehr gut und ich fühle mich auch sehr wohl und kann den
ersten Tag gut überstehen. Keinerlei Reparaturen nötig.
Kette fetten, Schwimmerkammer mittels Entleer-Ventil entleeren,
beide Benzinschläuche mit Pitschklammer verquetschen und ab
ins Park Fermé mit dem Motorrad.
Zweiter
Fahrtag Nichts Außergewöhnliches. Aber immer
pendelt man rüber auf die verkehrte Seite der Straße
und nur mein Warnschild „LINKS FAHREN“ warnt mich
früh genug. An einer Nachmittags-Kontrolle böse
Nachricht. Robert Tire unser anderes Vasenteam-Mitglied ist von
einem Trail (Pfad) ins Tal abgestürzt, ist halbwegs runter
hängen geblieben und hat dann in Panik die 300 Pfund
Maschine den Berg hochgewuchtet, ohne zu erkennen, dass er nur
bis ins Tal hätte runterfahren brauchen, um dann mit Schwung
den Berg hoch zu fahren statt zu wuchten. Als er seine Ossa
wieder auf dem Pfad hatte, ist er ohnmächtig geworden und
hat insgesamt seine Stunde Karenzzeit überschritten und ist
damit RAUS.
Mein Tag verlief Zufriedenstellend und konnte
Abends meine OSSA ins Park Fermé stellen.
Dritter Fahrtag Regen und Nebel
und das ist Richtig Schei... auf der Insel. Aber ich schaffe
die Zeiten ziemlich gut und die OSSA tut was sie muss. Sie läuft
ohne Mucken.
Aber da ist Sorgenkind RAY, außer mir
der letzte Vasenteam-Fahrer im Wettbewerb. Er hat eine Kurve
verpasst, hat seine OSSA hingelegt und schlittert quer über
die Straße in das Auto einer Frau und demoliert mit seiner
Fußraste die Tür des Autos. Ray blitzschnell auf und
weg. Am Abendtisch dann die eigene Radiostation der Insel in
ihren Meldungen über die INSEL mit einem Aufruf : „Der
Fahrer der das so und so gemacht hat (warum guckt auf einmal
alles rüber zum RAY???), solle sich bitte bei der Polizei
melden damit der Schaden über Versicherung usw. …“
… ja, ja, … und: damit wäre auch RAY raus aus
dem Wettbewerb, also wegen des Unfalls. „Also Klappe halten
… und hoffen. … RAY, please,...reiß Dich
zusammen!“
Vierter Fahrtag Ist das nicht
ein harmloses Tal da unten? O ja, der vierte Tag ist oft bei
den Sixdays der Rausschmeißer-Tag. Wer dann noch in der
Wertung fährt, wird nochmal bis zum Letzten durch die Mangel
gedreht. So auch hier. Die Auffahrt aus diesem Tal erweist
sich als eine kleine Katastrophe. Der Regen am Vortag hat alles
aufgeweicht und hier geht es einen langen steilen Berg hoch,
Schräghang zur Seite abfallend und das Schlimmste in der
Mitte ein Verschlammter Graben. Da das gegenüberliegende
Ufer ja höher lag, ist ein Überspringen mit dem
Motorrad praktisch unmöglich. Die Amis hatten den Berg am
Vortage besichtigt und einen Plan ausgeheckt. Die Betreuer
bekommen gelbe Nylonanzüge (Jacken) und werden im Zick-Zack
so über den Hang aufgestellt, dass die US-Fahrer nur auf
diese Leute zufahren müssen, um dann herumzuschleudern und
auf die nächste gelbe Jacke zuzusteuern. Aber am
Schlammgraben waren sie auf sich selbst angewiesen und mussten
Entscheidungen treffen. Und da war was los. Der Berghang war
übersät mit Männern und Motorrädern und jeder
versuchte auf seine Art einen Weg zu finden, und ganz oben auf
der Straße war die ZK zu sehen, was den Stress noch
erhöhte.
Als
ich aus dem Tal an den Berghang gelangte gab es nur eines:
Beten. Oder aber da war doch noch was? Ich hatte an der linken
Seite meiner OSSA eine Pressluftflasche montiert, mit einem
Schlauch der lang genug war, um bis an die Schlauchventile beider
Räder zu reichen. Also schnell die Luft vorne und hinten
drastisch herausgelassen um eine möglichst große
Auflagefläche zu erzeugen und … Gaaaas … Wie
ein Wunder konnte ich genügend Anlauf-Geschwindigkeit
erlangen, um den verdammten Schlammgraben an der schmalsten
Stelle fast ganz zu überspringen. Der Aufprall bei der
Landung auf der anderen Seite war ein gewaltiger aber der platte
Hinterradreifen fand Gripp und half mit, den weiteren Hang
hochzukommen. Mit ein paar „Früh-Minuten“ an der
ZK konnte ich auch gleich wider über die Pressluftflasche
meine Reifen aufpumpen. Selbst der große englische
Trial-Master Sammy
Miller verlor an diesem Hang eine Minute und fiel in Silber
zurück.
Im Hochmoor am Nachmittag musste ich mir
dann auch noch an einem im Gras versteckten Felsen den linken
dicken Zeh brechen (Bilgeri
Stiefel). Um den geschwollenen Fuß am nächsten
Morgen wieder in den Stiefel zu bekommen, sprühten wir in
den Stiefel und auf die Socken Kettenfett: Damit flutschte der
Fuß mit Ach und Krach in den Stiefel.
Fünfter Fahrtag Verlief für
mich einwandfrei.
Sechster Fahrtag Auch der
Vormittag verlief für mich einwandfrei. Dann stand dass
Schlussrennen auf dem Plan, bei dem es sich damals noch
üblicherweise um ein Straßenrennen handelte. Dieses
fand auf dem sogenannten „Kleineren Douglas-Kurs“
statt.
Noch
schnell den Luftdruck in den Reifen erhöht, alles Unnötige
von der OSSA entfernt, aufgetankt und etwas mehr Öl ins
Benzin dazu gegeben. Den verschmierten Barbour-Anzug
ausgezogen und entweder Wellnhofer oder Lederzeug angezogen,und
dann gings los. Unsere 250er Klasse hatte man mit der 350er
Klasse zusammengelegt. Besonders die 350er Italiener-Viertakter
waren auf den Geraden sehr schnell (6 Gänge), sodass ich in
den Kurven räubern musste, um denen ein paar Meter
abzunehmen.
Diese
Jagd wurde vom Manager des spanischen National-Teams beobachtet
und da ich seine eigenen OSSA Fahrer abhängen und dann auch
die 250er Klasse gewinnen konnte, kam er nach dem Rennen und
gratulierte mir zum Gold und zum Erfolg überhaupt. Er
fragte sodann, ob er von meiner OSSA Detail-Aufnahmen machen
dürfte, wogegen ich absolut nichts hatte. Ich war viel zu
sehr mit den Gratulationen unserer Kanadier und meiner Deutschen
Freunde beschäftigt. Unsere Kanadier wussten in diesem
Moment, das ich in Kanadas Geschichtsbuch mit der ersten
Gold-Medaille für Kanada eine neue Seite eröffnet
hatte.
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ISDT
bzw. Sixdays Parc Fermé 1971 Foto:
Walter Kronenberg
Isle
of Man 1971: Die Sixdays sind voll im Gange und Helmut Clasen
mittendrinnen Foto: Helmut
Clasen
Helmut
Clasen auf Goldkurs Foto:
Helmut Clasen
Die
rutschigen Bergpassagen waren für manchen Sixdaysteilnehmer
sehr schweißtreibend Foto:
Helmut Clasen
Dieser
Sixdaysteinehmer auf einer OSSA Pioneer ist nicht
Helmut Clasen, wie auf einigen anderen Internetseiten
fälschlich angegeben wird Foto:
Helmut Clasen
Das
Schlussrennen am sechsten Fahrtag ging über asphaltierte
Straßen Foto: Helmut
Clasen
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Sixdays-Nachlese
Ach
ja,..bei der Rückgabe des an mehreren Stellen demolierten
LKWs, den wir (Jim Kelly und ich) so in eine dunkle Ecke der
Halle reinbugsierten, dass eine genaue Überprüfung
nicht möglich war (es war auch abends), konnte ich mein
Kautionsgeld zurückbekommen und mit einem Taxi schnell zu
unseren Kanadiern zum Flughafen zurückkehren.
Zu
Hause in Kanada In
Kanada wurde dieser mein Erfolg beim Premier Minister in Toronto
mit einem tollen Bankett gefeiert. Auf einer weiteren Feier in
Toronto wurde ich als „Ambassador of Motorsport“
(Botschafter des Motorsports) ausgezeichnet, unser kanadischer
oberster Motorsport Verband CMA verlieh mir die
Ehrenmitgliedschaft. Es war ein sehr gutes Jahr 1971.
Ossas
Sixdays-Replika Zwei
Jahre später brachte OSSA Spanien eine Kopie meiner „Weißen
OSSA“ als OSSA SDR (Sixdays Replika) auf den Markt. Aus
Kostengründen konnte das Werk natürlich nicht alle
meine Umänderungen in die Produktion einfließen
lassen, aber man gab sich Mühe und dieses Modell verkaufte
sich gut, wenn auch nur noch für kurze Zeit, denn auch
dieses Werk war vom Untergang bedroht.
Clasens
Prototyp wurde 1972 von OSSA nachgebaut
Heute
noch könnte ich heulen, dass ich damals aus mir heute
unbekanntem Grund meine „Weiße OSSA“
verkaufte. Eine Nachforschung diese OSSA wiederzufinden blieb
bis heute erfolglos.
Sixdays 2008 Bei
der ISDE 2008 (jetzt International Sixdays Enduro) in
Griechenland starteten 7 Kanadier und alle beendeten die ISDE,
davon fünf Silber- und zwei Bronze-Medaillen. Ich bin
stolz auf unsere Jungs.
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Zeitungs-Meldungen
Gratulations-Brief
des Premiers
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Hier ist der
Link
zu Clasens Fotoalbum zu
dieser Geschichte
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