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Fritz Schilling - mehr als 40 Jahre aktiver MotorsportÜbersicht „Da gibt es ja noch einen Klaus ...“ Aufbau eines Autohauses nach dem Krieg Väter, Söhne, Lehrer, Jungens und Motorsport Freundlicher Unterstützer unseres Clubs Vollblut-Rennfahrer aus Leidenschaft Rennerei und Straßenverkehr sind unterschiedliche Welten Notreparatur erfolgreich - am Ende stand der Klassensieg Viertakter nur ein Zwischenspiel - NSU TT Mit der Fahrkunst zum Pokalesammeln Da gibt es doch noch einen Fritz
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„Da gibt es ja noch einen Klaus ...“ Beim diesjährigen „Tag der offenen Tür unseres Clubs“ beehrte uns Fritz Schilling nebst Gemahlin und Enkel mit seinem Besuch. Die Gelegenheit war günstig und ich setzte mich ihm gegenüber: „Sind Sie sich darüber im Klaren, Herr Schilling, dass Sie in unserer Region eine Motorsportlegende sind?“ Daraufhin schaut er mich nur mit ungläubigen Augen an und meinte: "Da gibt es doch noch einen Klaus!“ Klar gibt es da auch noch einen Klaus Ludwig, ebenfalls aus Roisdorf, international durch Presse, Funk und Fernsehen als erfolgreicher Motorsportler schon hinlänglich bekannt. „Nein“, sage ich ihm, „um Klaus Ludwig geht es mir nicht! Es geht mir um den Fritz Schilling, der schon in den 1960er Jahren Meisterschaften gewonnen hatte und der auch mit über 70 Jahren den jungen Burschen noch auf und davon fährt!“. Jetzt hat er mich verstanden: Ja, er betreibe schon seit über 40 Jahren aktiv Motorsport! Und dann erzählt er mir kurz von einigen Höhepunkten seiner sportlichen Laufbahn, von der Werksunterstützung, die er von DKW und später von Audi erfahren habe, von einigen berühmten Mitstreitern und dass er vor vier Jahren mit 78 Jahren die Rennerei nur eingestellt habe wegen des neuen Reglements, wonach er einen neuen Fahreranzug, neue Überrollbügel und einen neuen Sitz in seinem Rennwagen benötige und jährlich mindestens 5.000,00 € für die Rennerei aus eigener Tasche ausgeben müsse, ohne dass der Wagen überhaupt einen Meter gefahren sei. Ferner fehle ihm sein Sohn Herbert als Beifahrer, weil der inzwischen viel lieber selber fahre. Nach diesem kurzen Gespräch waren wir uns darüber einig, dass ich einen Interview-Termin für unsere Homepage mit ihm machen durfte. |
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Ich war also sehr froh, dass Fritz Schilling bereit war, sich von mir interviewen zu lassen. Der Abend wurde lang. Irgendwie begann das Gespräch mit den Erinnerungen an die Soldatenzeit im Zweiten Weltkrieg, von seiner Teilnahme am Russlandfeldzug. Als ich ihn nach seinem Geburtsjahr frage, antwortet er: "Auf meinem Typenschild steht Baujahr 1925". ich staune nicht schlecht, denn ich hätte ihn für jünger gehalten. Was Fritz Schilling danach erzählt, ist so typisch für das Schicksal seiner Generation: Vielfach um die Jugend betrogen und letztendlich zum Verheizen in den Kampf eines wahnsinnigen Diktators geworfen, der die Welt mit unsäglichem Leid überzog. Kurz vor seiner Rekrutierung hatte er noch seine Lehre zum KFZ-Elektriker abschließen können. Da besaß er auch schon den Führerschein, den er am 11.11.1940 machte, nachdem ihn ein Fahrlehrer namens Rauh aus Bonn unter seine Fittiche genommen hatte. Ich frage ihn nicht nach der Anzahl seiner Fahrstunden, denn ich weiß auch so, dass es nicht viele gewesen sein können. Im Krieg sei er viel mit dem LKW gefahren und
habe eine Auszeichnung erhalten, weil er den LKW samt Ladung über
2.000 km schadlos ins Ziel gebracht habe. In Russland musste er
die beschädigten Fahrzeuge - Pkw, Lkw und Panzer - aus den
Kampfzone bergen, um sie anschließend wieder flott "für
den Sieg" zu machen, der schließlich nichts als
Schrecken und Elend war. |
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Aufbau eines Autohauses nach dem Krieg Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft trug Fritz Schilling in und mit seinem Beruf am Wiederaufbau des Landes bei, absolvierte 1958 die Meisterprüfung zum KFZ-Elektriker und gründete wenig später in seinem Heimatort Roisdorf sein Autohaus. Dort widmete er sich im Besonderen der Marke DKW bzw. später Auto Union, NSU, VW und Audi. 1971 erwarb er im Weiteren den Meisterbrief des KFZ-Mechanikers. Das heute von seiner Tochter Maria Zündorf geführte Familien-Unternehmen ist autorisierter Vertragspartner der Volkswagengruppe und hier insbesondere der Marke Skoda. |
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Väter, Söhne, Lehrer, Jungens und Motorsport Mit Fritz Schillings Sohn Herbert saß ich sechs Jahre lang zusammen in der selben Schulklasse. Wir waren schon früh befreundet und so erfuhr ich von ihm, dass sein Vater Autorennen fahre: Rundstecke und Slalom, und dass er dabei schon eine ganze Reihe Meisterschaften gewonnen hatte. Nun war Autoslalom nicht so populär wie die Formel1 und nur Insider wussten, wo wann etwas an Rennveranstaltungen lief.
Unvergessen bleiben mir die Szenen, wenn immer Herbert mal nicht mit seinem Fahrrad in der Schule erschien und stattdessen von seinem Vater mit dem Auto gebracht wurde. Ganz gleich, ob es sommerlich heiß und trocken war, ob es gerade regnete oder ob Schnee und Eis lagen: Bei dem noch relativ geringen Straßenverkehr im Bornheim der 1960er Jahre und dem fast leeren Parkplatz vor der alten Realschule legte Fritz Schilling jeweils ein atemberaubendes Wendemanöver mit dem Audi Kombi hin, bevor er anhielt, die Tür sich öffnete, danach zunächst Herberts Schultasche herauslugte und schließlich Herbert selbst dem Auto entstieg. Nach einem „Tschühüs“ schlug Herbert die Tür zu und sein Vater Fritz Schilling verschwand so atemberaubend schnell, wie er auch erschienen war. Nach meiner Schulzeit in Bornheim wurden meine Begegnungen mit Herbert Schilling weniger. Als Fan und regelmäßiger Besucher der Rallye Köln-Ahrweiler ab 1997sah ich schließlich die Schillings immer wieder bei Novemberwetter durch die Eifelkurven fegen: Fritz Schilling im Zweitakt-DKW als eines der Vorausfahrzeuge und Herbert im Youngtimer Audi 80 im Wettbewerb auf der Jagt nach Punkten, zumeist als Klassensieger und unter den ersten zehn Gesamtplatzierten, noch vor vielen leistungsstärkeren Fahrzeugen der Marken Porsche und BMW liegend. In der Nebenstelle des Straßenverkehrsamtes des Rhein-Sieg-Kreises in Meckenheim fand ich an der Wand Fotos von Fritz Schilling hängen, die ihn mit seinem Rennwagen in voller Aktion zeigen. |
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Freundlicher Unterstützer unseres Clubs Unmittelbare Begegnungen erfolgten lange nur bei den Veranstaltungen des MVC-Brenig, die das Autohaus der Familie Schilling freundlicherweise mit dem "Besenfahrzeug" unterstützte. Dieses Fahrzeug zum Aufsammeln der Auf-der-Strecke-Gebliebenen wurde entweder von Herbert oder seinem Vater Fritz höchst selbst gesteuert. Wenn ich bei diesen Gelegenheiten als Moderator unserer Rallye die motorsportlichen Leistungen von Fritz Schilling herausstellen wollte, war er dafür nie zu begeistern. Damals erkannte ich schon, dass Fritz Schilling um seine Person nicht viel Aufhebens machen mochte und von sich aus dem Rampenlicht am liebsten aus dem Weg ging. |
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Vollblut-Rennfahrer aus Leidenschaft Nachdem ich Fritz Schilling meine oben dargelegten "Schulzeiterinnerungen" erzählt hatte, reden wir über seinen Motorsport, den eigentlichen Grund meines Besuches. "Ich habe schon immer sehr viel Freude daran gehabt, mit einem Auto schnell zu fahren, und zwar schneller als die anderen" bekomme ich bald zu hören und er fährt fort: "Weil das auf öffentlichen Straßen nicht möglich ist, muss ich diese Freude eben auf der Rennstrecke suchen". Diese Aussage passt ganz in das Bild, das ich bisher von ihm habe. Ganz einfach "die Freude am Fahren ist es", die ihn zum Motorsportler machte und die ihn offenbar auch jung hält. Den Spitznamen der "Alte Fritz" hatte er zwar schon in den 1960er Jahren, als er erst mit dem Motorsport anfing, "da war ich auch schon der älteste und hatte deshalb schnell diesen Beinamen weg" erzählt er mir, aber gestört hatte es ihn nicht und ändern konnte er es ohnehin nicht. Aber auch heute, mehr als 40 Jahre später, habe ich ganz und gar noch nicht den Eindruck, dass mir da am Tisch ein alter Herr gegenüber sitzen würde: Wenn er zum Thema Motorsport loslegt, spielt das Alter mit seinen kleinen und großen Zipperlein keine Rolle mehr. Dann wird seine Sprache knapp, klar und just so präzise, wie man wohl auch ein Auto schnell über einen Rennkurs dirigiert. Seine Augen sind hell wach und leuchten bei diesem Thema und ich muss an den von mir so geschätzten Philosophen Martin Buber denken, der sich mit seinen Werken über das dialogische Prinzip einen großen Namen gemacht hatte. Was Buber als ein Du-Moment bezeichnet, als Zustand, in dem eine Beziehung sozusagen ihre Höchstform erreicht, in dem dann Raum, Zeit, Alter und was unser Dasein sonst noch begrenzen kann, keine Rolle mehr spielen, das scheint auch bei Fritz Schilling und seiner Beziehung zum Motorsport zuzutreffen. Der ADAC zitiert 1995 in einem Porträt
über Fritz Schilling den Koordinator der historischen
Tourenwagenrennen, Andreas Pellens aus Bonn: "Wenn man
sieht, wie sein DKW mit zwei Rädern in der Luft durch die
Kurven fährt, weiß man, wie jung Fritz Schilling
geblieben ist". |
Mehr zur Youngtimer Trophy >>>hier |
Rennerei und Straßenverkehr sind unterschiedliche Welten Ich frage ihn danach, was ihm die Rennerei denn außer dem Spaß an der Freude sonst noch gebracht habe, denn ganz so billig sei der Motorsport ja nicht. "Natürlich habe ich im normalen Straßenverkehr regelmäßig von der Rennerei profitiert!", bekomme ich zu hören, "Insbesondere in unvorhergesehenen brenzligen Situationen war es wohl meine Rennerfahrung, die mich und die übrigen Verkehrsteilnehmer vor Schaden bewahrte!". Seine eigenen Grenzen habe er durch den Motorsport kennen, respektieren und letztendlich damit umzugehen gelernt, "denn im Rennen macht man hinreichend Grenzerfahrungen. Man weiß, wie sich das Fahrzeug in extremen Situationen verhält, und hat auch die Erfahrung und die Übung solche Situation zu beherrschen, ohne sich zu erschrecken und dann böse Fehler zu machen." Rückblickend meint Schilling, dass er wohl so etwas wie einen 6. Sinn habe. Auch bei der Rennerei. Generell war er immer sehr bestrebt, das Risiko möglichst gering zu halten und schadlos schnell anzukommen. Klar gab es auch einige Rennunfälle, die ihm auch schon Krankenhausaufenthalte bescherten, aber im Verhältnis zu anderen Motorsportlern hielt sich das alles noch in guten Grenzen. "Wenn man Rennen fährt, dann bedeutet das Kampf! Das hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was den Verkehr auf öffentlichen Straßen betrifft!" stellt Schilling klar. Im Straßenverkehr fährt Fritz Schilling deshalb regelkonform. "Was nutzt es mich auch, wenn ich jemanden überhole, der an der nächsten Ampel dann doch wieder neben mir steht?" lautet seine rhetorische Frage hierzu. |
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Im Grunde blieb Schilling Zeit seines Motorsportlebens bis auf ein Zusatzengagement mit einem NSU TT in den 1970er Jahren den Zweitaktern der Automarke mit den vier Ringen treu. Das hatte natürlich ganz praktische Gründe: "Beruflich bin ich mit Zweitaktern sozusagen aufgewachsen. Darüber hinaus faszinierte mich die relativ simple Technik, eben eine Motorsteuerung nicht über eine Nockenwelle mit störanfälligem und schweren Ventiltrieb. Schilling widmete sich in besonderer Weise der Motorsteuerung mittels der Kanäle und Schlitze im Zylinder des Zweitakters. Er erforschte regelrecht deren Formen, Größe und Lage, befasste sich mit den Strömungsverhältnissen im Zylinder, um letztendlich die Motorleistung zu optimieren. "Der Zweitakter verkörpert einfach eine effektive und zugleich relativ simple Motortechnik!". Hinzu kommt der Erfahrungsschatz, den Schilling sich in Jahrzehnten aneignen konnte. Trotz der Leistung von 90 drehmomentstarken Zweitakt-PS, die er aus drei Zylindern mit knapp 1.000 ccm herausholte, wusste er, welches Spiel die Kolben brauchen, um nicht "zu fressen", und wie die Motorkühlung ablaufen musste, um den hochdrehenden Motor standfest zu machen. Alles was den Wagen schneller machte, kam hinein, was nicht benötigt wurde, kam raus und was sich erleichtern ließ, wurde erleichtert. Die vorgenannten 90 PS haben deshalb relativ leichtes Spiel.
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Bemerkenswert erscheint auf dem Foto die Bekleidung, in der der "Alte Fritz" hier mit Erfolg dem Motor ans Eingemachte geht.
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Viertakter nur ein Zwischenspiel Den NSU TT, der in den 1970er Jahren nur ein Zwischenspiel war, brachte Fritz Schilling in der Endstufe auf "über 150 standfeste PS", die im zweiten Gang die Vorderräder beim Beschleunigen noch den Bodenkontakt verlieren ließen. Damit war das leichte Auto superschnell. "Auf der Rundstrecke war der mir mit dem starken Motor im Heck jedoch zu gefährlich!" schränkt Schilling die Einsatzmöglichkeiten des NSU ein; dort zog er lieber Fronttriebler vor. Es ist überhaupt bemerkenswert, dass der "Alte Fritz" sowohl mit Zweitaktern als auch mit Viertaktern schnell war und ihm die Umstellung beim Fahren so unterschiedlicher Antriebskonzeptionen wie Fronttriebler und "Heckschleuder" im Grenzbereich offenbar keine Probleme bereitete. Die vielen mit dem NSU gewonnenen Pokale sind der beste Beweis dafür. Der NSU ist inzwischen verkauft. Seitdem konzentriert sich Fritz Schilling auf den historischen Motorsport mit frontgetriebenen Zweitaktern. Für Rundstrecke sowie für Slalom und Bergrennen hatte er sich jeweils einen speziellen DKW F 12 hergerichtet. Sein Sohn Herbert - heute Diplomingenieur für Fahrzeugtechnik - half beim Tuning und den Renneinsätzen stets kräftig mit. |
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Mit der Fahrkunst zum Pokalesammeln Seinen ersten Pokal gewann Fritz Schilling 1963 auf einem - wie sollte es anders sein - selbst getunten DKW-Junior. Das war beim damaligen Pfingstmeeting der Auto Union. Drei Jahre musste er auf den Rennstrecken zunächst Lehrgeld zahlen und Erfahrungen sammeln, bis er den ersten Klassensieg erreichte. "Bezüglich der Fahrkunst hatte ich keine Vorbilder, erklärt er mir auf meine Frage, "hier war ich Autodidakt und sicher auch von Natur aus schon begabt!" Um im Motorsport erfolgreich zu sein, kommt dieser Begabung laut Schilling die größte Bedeutung zu. Zwar ist auch die Übung und das Gewusst-Wie, wie bei jeder anderen Meisterschaft auch bei der Rennerei von Wichtigkeit, aber ohne Begabung nutzte das alles nichts. "Also man hat die Fahrkunst oder man bekommt sie nie!" lautet seine klare Meinung. Bis 2003 waren sodann von 1963 an jährlich 20 bis 30 Rennveranstaltungen, die Fritz Schilling als Rennfahrer und nicht selten auf dem Siegertreppchen sahen. "Die vielen Pokale und Meisterschaftssiege kamen dann wie von selbst", erzählt Schilling ganz beiläufig, weil ja die Freude am Fahren Vorrang vor den Meisterschaftspunkten hatte. Was genau er in den Jahrzehnten auf diesem Wege alles gewonnen hat, weiß er selbst offenbar nicht mehr so genau und schon gar nicht auswendig; für genauere Angaben muss er zunächst unter seinen Pokalen, Auszeichnungen usw. die entsprechenden Nachforschungen anstellen. Gemessen an den über 600 Pokalen und Trophäen, die teilweise im Wohnzimmer verteilt stehen, muss es aber allerhand gewesen sein. Ich selbst sehe in seinem Wohnzimmer Pokale und Auszeichnungen, die es für den Gewinn der Meisterschaft für historische Tourenwagen gab.
Bemerkenswert erscheint dem alten Fritz jedoch lediglich der Gewinn dieser Meisterschaft im Jahre 1995, als sein härtester Konkurrent kein geringerer als der ehemalige österreichische DTM- und Formel-2-Pilot Dieter Quester war. Der startete damals in einem dem DKW offenbar leistungsmäßig überlegenen BMW. Dennoch machte ihm der "Alte Fritz" das Siegen schwer. Das entscheidende Abschlussrennen fand im Regen auf dem Hockenheimring statt. Dort hatte Schilling das Glück, dass Quester sich mit seinem BMW von der Piste ins Grün verabschiedete und so das Rennen und damit auch die Meisterschaft beendete. Für den "Alten Fritz" und seinen zweitaktenden DKW F12 war damit erneut der Weg frei, um am Ende ganz oben auf dem Treppchen und in der Meisterschaftswertung zu stehen. Da war der "Alte Fritz" bereits/erst 70 Jahre alt! Fritz Schilling fuhr nicht nur in Hockenheim Rundstreckenrennen, er war auf allen namhaften Rennstrecken Deutschlands und des angrenzenden Auslands auf Kurs Pokalgewinn, so unter anderem in Assen, dem Salzburgring, in Zandfoord, in Spa Francorchamps, auch auf den Flugplatzstrecken in Kassel-Calden und Mainz-Finthen. In den 1960er Jahren rannte er auch noch auf der legendären Avus in Berlin. Auf dem Nürburgring war er fast zu Hause. Rundstrecke alleine reichte ihm jedoch nicht, so sah man ihn auch regelmäßig bei den Bergrennen der weiteren Region und beim Auto-Slalom-Sport.
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Da gibt es doch noch einen Fritz Ja, "es gibt da auch noch einen Klaus"
aus Roisdorf, dessen Geschichte andere auf Glanzpapier schreiben
oder einen Fernsehbericht daraus machen. Im Jahr 2004 feierten Käthe und Fritz Schilling die Goldhochzeit. "Von all den Rennveranstaltungen in den über 40 Jahren Motorsport möchte ich keine einzige vermissen!", erzählt mir Fritz Schilling am Ende unseres Gespräches. Gut getan haben ihm dabei nicht nur die vielen Pokale, sehr gerne erinnert er sich an die vielen geselligen Momente und Begegnungen mit anderen Rennsportfreunden. Für mich war die Begegnung mit Fritz Schilling ein besonderes Erlebnis! Danke An dieser Stelle bedanke ich mich bei ihm für
seine Offenheit und die große Geduld mir mir. Vielleicht
kann ja der eine oder andere Leser dieses Beitrages meine
Erlebnisse in Verbundenheit mit dem "Alten Fritz"
nachvollziehen. |
Fritz Schilling nahm bis 2003 regelmäßig außer Konkurrenz an dieser Rallye teil. Mit seinem DKW F 12 gehörte er zu den historischen Bolliden bestehenden Vorausfahrzeugen, die für die ersten Begeisterungsstürme unter den Zuschauern sorgten. Mehr zu Egon Meurer und zur Rallye >>> hier
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Am
1. März 2014 starb Fritz Schilling |
Swisttal, im Juni 2007
Text: Hans Peter
Schneider
Fotos: Archiv Fritz Schilling und Hans Peter Schneider